„Altlasten im Verkehr sind enorm“

Denkt er an die unumgängliche dreimonatige Sperre des Mona-Lisa-Tunnels, dann vergeht Vizebürgermeister Martin Hajart das Lachen.
Denkt er an die unumgängliche dreimonatige Sperre des Mona-Lisa-Tunnels, dann vergeht Vizebürgermeister Martin Hajart das Lachen. © Mayrhofer

Nach gut zwei Monaten als Verkehrsreferent im Amt, zieht der Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) eine ernüchterte Bilanz. „Die Altlasten im Linzer Verkehr sind enorm“, konstatiert er. Das gelte zum einen für die bis „an oder sogar über ihre Grenzen ausgelasteten Straßen, weil seit Jahrzehnten hauptsächlich auf den motorisierten Individualverkehr gesetzt wurde“. Hier brauche es einen „Neustart mit Fokus etwa auf Fahrrad und Öffis“.

Was Hajart zum anderen aber merklich wurmt ist, „dass nun dringend benötigte Instandhaltungen aufschlagen“ — wie etwa Gleissanierungen am Hauptplatz oder die Kanalsanierung in der Hagenstraße. Solche Maßnahmen wären wohl in der Pandemiezeit mit weniger Verkehr besser zu bewerkstelligen gewesen, was auch für den „nächsten Hammer“ gelte, der auf die Linzer zukomme.

Der Mona-Lisa-Tunnel muss im Sommer 2023 für drei Monate komplett gesperrt werden, weil die sicherheitstechnische Ausstattung auf den Stand der Technik gebracht werden muss. Das könnte bis zu zehn Millionen Euro kosten, allerdings sind diese hohen Sanierungskosten mittelfristig gar nicht budgetiert.

Mit Blickwinkel auf „massive Verkehrsbeeinträchtigungen im Linzer Süden“ drängt sich für Hajart auch hier die Frage auf, ob man das nicht besser in der verkehrsreduzierten Corona-Zeit angegangen wäre.

Aber, so der Verkehrsreferent fragend: „Könnten die Wahlen im Herbst 2021 der Grund dafür gewesen sein, dass man das nicht umgehend in Angriff genommen hat?“ Er jedenfalls gehe „diese notwendigen Schritte und die Verkehrswende insgesamt nun an“, gibt sich der Vizebürgermeister kämpferisch.

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