Meinung

von Christian Haubner

Amerika bleibt „first“

Kommentar zum Amtsantritt von Joe Biden.

Mit dem Amtsantritt von Joe Biden geht ein Aufatmen an vielen Staatsspitzen in und außerhalb Europas einher. Viel ist von einem Neubeginn transatlantischer Beziehungen die Rede.

Die Hoffnung ist nachvollziehbar, aber nur zum Teil berechtigt. Joe Biden wird versuchen, versöhnlich aufzutreten. Und er wird sicher nicht den Mantra-artigen Wahlspruch „America first“ – Amerika zuerst – seines Vorgängers bemühen. Aber auch Biden ist nicht von Altruismus getrieben. Er ist als Präsident verpflichtet, zuerst an sein Land zu denken.

Dennoch dürfen sich Europa und die Welt auf Verbesserungen einstellen. Denn mit Biden hat man einen verlässlichen Partner als Gegenüber. Die USA werden wieder Verantwortung wahrnehmen, wie sie etwa in internationalen Verpflichtungen zum Ausdruck kommt.

Biden hat schon bewiesen, dass ihm klar ist, dass Dinge wie Atomsperrverträge und Klima-Abkommen schon allein deshalb wesentlich sind, weil sie auch für sein Land zu einer Frage von Leben und Tod werden können.

Und Biden weiß ebenso, dass auch die Weltmacht USA starke Verbündete braucht und daher auch ein verlässlicher Verbündeter sein muss. Amerika wird unter ihm „first“ bleiben, aber auch wieder über die Grenzen schauen.

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