Anspruchsvoll und vielseitig

Allrad, Hybrid, SUV – diese drei Attribute beschreiben den Suzuki S-Cross, der mit seinem Vorgänger der ersten Generation optisch nicht mehr viel gemein hat.

Ja, das SX4 steht zwar noch auf dem markanten Heck. Aber deutlich kleiner als das S-Cross, so wie Suzuki sein mittlerweile 4,3 Meter langes SUV bezeichnet. Die Japaner haben den Wagen gründlich überarbeitet – und optional mit einem Hybridsystem ausgestattet. Dazu aber später mehr. Das aktuelle Design vermittelt jedenfalls aus jedem Blickwinkel die markante Form eines robusten SUV.

Ein großer, schwarzer Kühlergrill, scharf gezeichnete Scheinwerfer mit leuchtstarken Drei-Punkt-LEDs sowie eckige Radhäuser vorne und hinten tragen in Verbindung mit den auffälligen silbernen Zierleisten an Front und Heck zum aggressiven SUV-Charakter bei. Die schrägt nach oben verlaufende Schulterlinie und die kleinen Fensterscheiben unterstreichen den bulligen Charakter des Fünftürers, der in Ungarn vom Band läuft. Insgesamt signalisiert das Außenkleid des S-Cross einen verbindlichen, robusten Charakter.

Typenschein

Suzuki S-Cross 1.4 Hybrid
Allgrip flash

Preis: ab € 32.990,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 33.480,- inklusive Metalliclackierung € 480,-; einen Suzuki S-Cross (1.4 Hybrid clear) gibt es ab € 24.990,-
NoVA/Steuer: 5 %/ € 483,84 jährlich
Garantie: 3 Jahre, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 20.000 km bzw. jährlich

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1373 cm³, 95 kW/130 PS bei 5500 U/min, max. Drehmoment 235 Nm bei 2000-3000 U/min
Getriebe: Sechsgangschaltung
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 10,2 s
Leistungsgewicht: 10,04 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 5,9 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 6,9 Liter
CO2-Ausstoß: 133 g/km
Euro 6d

Eckdaten:
L/B/H: 4300/1785/1585 mm
Radstand: 2600 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1305/1755 kg
Kofferraum: 430-1230 Liter
Anhängelast gebr./ungebr. 1500/600 kg
Tank: 47 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 215/55 R17 94V auf 17“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS
Airbags: 6

Geländedaten:
Bodenfreiheit: 175 mm

Und dies setzt sich auch im Innenraum fort. Robustheit, Nüchternheit und leider eine mäßige Verarbeitung (etwa bei den Folien der Türleisten) stechen sofort ins Auge. Dazu gesellt sich ein hoher Plastikanteil und man merkt sofort, wo der Sparstift angesetzt wurde. Zur Ehrenrettung muss man sagen, dass der hybride S-Cross in der höchsten Ausstattungslinie namens flash und inklusive Metalliclackierung nur rund 33.500 Euro kostet. Dann ist der Wagen zudem bereits ab Werk üppig ausgestattet, an Bord befinden sich beispielsweise LED-Scheinwerfer und LED-Heckleuchten, Zweizonen-Klimaautomatik mit Pollenfilter, zweistufige Sitzheizung, Panoramaglasdach, neun Zoll großer Touchscreen und jede Menge Assistenzsysteme.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis geht also völlig in Ordnung. Das Platzangebot ist vorne gediegen, die Sitze mit kurzer Auflagefläche bequem, die Bedienung des Infotainmentsystems bedarf einer kurzen Orientierungsphase – dann möchte man die Menüführung nicht mehr missen. Dafür ist die Sprachsteuerung umständlich und langatmig aufgebaut – bei Adresseingaben ist man auf der Autobahn gefühlt schon eine Abfahrt weiter, bis die Route programmiert ist. Schalter und Drehregler wurden größtenteils verbannt, lediglich für die Klimaanlage und auf dem schlanken Lederlenkrad befinden sich noch Knöpfe und Schalter.

„Selbst bei niedrigen Drehzahlen kann der leistungsstarke und hocheffiziente Elektromotor das Fahrzeug aus dem Stand sanft beschleunigen sowie beim Kriechen, Cruisen und Rückwärtsfahren allein antreiben. Dadurch sorgt er für einen leisen Betrieb und minimalen Kraftstoffverbrauch.“ So beschreibt Suzuki die Kombination aus maximal 13,6 PS starkem Mildhybrid und 1,4-Liter-Vierzylinder

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Der Japaner erweist sich jedenfalls als quirliger Begleiter, der es durchaus flott angehen kann; da meldet sich aber der Benziner hörbar aus dem Motorraum. Der Verbrauch bleibt mit 6,9 Litern deutlich über dem WLTP- Wert, der Fahrspaß kommt im S-Cross aber keineswegs zu kurz. Das garantieren unter anderem die präzise Lenkung, die exakte und recht kurz geführte Sechsgangschaltung und die Federung, die den Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort blendend schafft.

Dank Allradantrieb und Fahrmodi-Einstellungen (Snow, Mud) fühlt sich der S-Cross auch im Gelände wohl. Die Übersicht und die Assistenzsysteme gewähren zudem ein jederzeit sicheres und angenehmes Fahrgefühl. Somit erweist sich das SUV vielseitig einsetzbar – durchaus auch im anspruchsvollen Gelände. Vor allem die Assistenzsysteme seien nochmals lobend erwähnt. Sie arbeiten dem Fahrer großartig und unaufgeregt zu, weshalb der S-Cross durchaus auch auf der Langstrecke eine gute Figur macht.

Die Fondpassagiere reisen kommod, lediglich die Kopffreiheit ist etwas eingeschränkt. Der Kofferraum mit doppeltem Ladeboden geht nur händisch auf. Hier ist die Verarbeitung perfekt. Das Gepäckabteil ist mit 430 Litern durchaus großzügig. Die ebene Ladefläche nach Umklappen der Sitze fasst wohlfeile 1230 Liter.

Fazit: Die Überarbeitung des S-Cross ist Suzuki wunderbar gelungen. Der Wagen ist nun klar als SUV positioniert und punktet mit seinen Assistenzsystemen, Allradantrieb, Preis und Ausstattung. Die Verarbeitung im Innenraum ist hingegen der große Minuspunkt.

Text & Fotos: Oliver Koch

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