Anti-Rassismus: Trauergottesdienst für George Floyd hat begonnen

„Wir feiern sein Leben“: Im texanischen Houston hat der Trauergottesdienst zur Beisetzung des bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd begonnen. Zu der Zeremonie in der Kirche „Fountain of Praise“ waren am Dienstag 500 Gäste geladen – Angehörige, Freunde, Politiker und Prominente wie der Rapper Paul Wall und der Boxer Floyd Mayweather.

Viele der Gäste erschienen in weißer Kleidung. „Wir feiern sein Leben“, sagte Pastor Remus Wright zum Auftakt des Gottesdienstes. Co-Pastorin Mia Wright fügte hinzu: „Wir können weinen, wir können trauern, wir werden Trost finden und wir werden Hoffnung finden.“ Die Trauerrede sollte, wie bereits bei einer Zeremonie in Minneapolis vergangene Woche, der bekannte Pastor und Bürgerrechtler Al Sharpton halten.

Bereits am Montag hatten mehr als 6000 Menschen Abschied von Floyd genommen. Am Dienstagmorgen standen Polizisten Spalier und salutierten, als Floyds Sarg in die Kirche gebracht wurde. Der Familienvater, der in Houston aufgewachsen war und dort die meiste Zeit seines Lebens verbracht hatte, wird an der Seite seiner 2018 verstorbenen Mutter Larcenia bestattet.

Floyds gewaltsamer Tod vor zwei Wochen hat landesweite Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst. Ein weißer Polizist hatte dem 46-Jährigen nach seiner Festnahme in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota fast neun Minuten lang das Knie auf den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt beklagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyds Satz „Ich kann nicht atmen“ (I can’t breathe) ging um die Welt.

Der Polizist Derek Chauvin wurde nach der Tat entlassen, festgenommen und eines „Mordes zweiten Grades“ beschuldigt. Das kann in den USA mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Drei weiteren Polizisten, die an Floyds Festnahme beteiligt waren, wird Beihilfe zur Last gelegt.

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Der Fall Floyd hat Forderungen nach tiefgreifenden Reformen bei der US-Polizei neuen Auftrieb gegeben. Kritiker beklagen, dass Polizisten meist straffrei ausgehen, wenn sie bei Einsätzen unverhältnismäßige Gewalt einsetzen. In den USA werden häufig Schwarze Opfer von Polizeigewalt.

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