Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv

Land will weiter auf Qualifizierung setzen – Minister Kocher will Debatte um Arbeitsmarktreform

Die Lage am Arbeitsmarkt entspannt sich weiter, die Zahl der Beschäftigten steigt. Angesichts vieler offener Stellen will LH Thomas Stelzer auf Qualifizierung setzen.
Die Lage am Arbeitsmarkt entspannt sich weiter, die Zahl der Beschäftigten steigt. Angesichts vieler offener Stellen will LH Thomas Stelzer auf Qualifizierung setzen. © Photocreo Bednarek - stock.adobe.com

Die Lage am oberösterreichischen Arbeitsmarkt entspannt sich nach den Verwerfungen durch die Corona-Pandemie weiter. Die Arbeitslosenquote lag im August mit 4,5 Prozent um 1,7 Prozentpunkte unter jener des Vorjahresmonats.

Auch im Vergleich zum Vor-Krisen-August 2019 ist die Arbeitslosigkeit gesunken. Im Österreich-Schnitt liegt die Arbeitslosenquote mit 6,9 Prozent deutlich über jener Oberösterreichs. Insgesamt waren im August in Österreich 347.312 Personen auf Jobsuche, das sind um 75.598 Personen weniger als im Vorjahresmonat.

Positive Entwicklung

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner zeigten sich mit den Zahlen aus OÖ zufrieden, wollen aber noch mehr auf Qualifizierung setzen. „Oberösterreichs Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin besser als vor der Corona-Krise: Im August gab es mit 687.000 Beschäftigten um 6000 mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019, zugleich lag die Zahl der Arbeitslosen im August mit 32.350 auch um 524 unter der Zahl von 2019“, betonten die beiden. Die aber auch die weiterhin hohe Zahl der zu besetzenden offenen Stellen ansprachen.

Qualifizierung nötig

„31.218 offene Stellen gibt es in Oberösterreich insgesamt, das bedeutet nicht nur einen Anstieg von 8390 gegenüber 2019, sondern auch nach wie vor fast genauso viele wie Arbeitssuchende. Daher ist Qualifizierung das Gebot der Stunde, wir bieten deshalb jeder Oberösterreicherin und jedem Oberösterreicher eine Aus- und Weiterbildungsgarantie“, versprechen die beiden. Denn Stelzer und Achleitner ist eines bewusst: „Zahlen und Statistiken sind die eine Seite, menschliche Schicksale, die hier dahinter stehen, die andere, viel wichtigere Seite. Auch wenn sich die Arbeitsmarktsituation in OÖ erfreulicherweise deutlich gebessert hat, ist nach wie vor jede und jeder Arbeitslose noch eine und einer zu viel“, betonen die beiden, dass Qualifizierung das Gebot der Stunde sei.

Arbeitsmarktreform

Arbeitsminister Martin Kocher indes will bis Dezember über eine „Arbeitslosenversicherung Neu“ diskutieren. Der Minister will in den nächsten Monaten einen Reformdialog unter anderem zur Höhe der Arbeitslosenversicherung, Zuverdienstmöglichkeiten und Zumutbarkeitsbestimmungen führen. Auf konkrete Schritte wollte er sich am Mittwoch nicht festlegen. „Es macht keinen Sinn am Anfang einige Punkte herauszugreifen, ohne den Gesamtkontext zu sehen“, so Kocher. Ein degressives Arbeitslosengeld –zuerst mehr und dann weniger Geld – werde aber Teil der Diskussion sein. „Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen Reformdialog über die Gestaltung der Arbeitslosenversicherung Neu zu starten“, betont auch ÖVP-Klubobmann und Sozialsprecher August Wöginger angesichts der aktuell positiven Dynamik am Arbeitsmarkt.

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