Atemberaubende Kammermusik

Oliver Schnyder Trio gab Werke Brahms' und Saint-Saëns' zum Besten

Andreas Janke (Geige), Oliver Schnyder (Klavier) und Benjamin Nyffenegger (Cello) im Brucknerhaus
Andreas Janke (Geige), Oliver Schnyder (Klavier) und Benjamin Nyffenegger (Cello) im Brucknerhaus © Reinhard Winkler

Das Schweizer Oliver Schnyder Trio beehrte am Montag das Linzer Brucknerfest. Die Gruppe, die aus dem Geiger Andreas Janke, dem Cellisten Benjamin Nyffenegger und Oliver Schnyder am Klavier besteht, gab 2012 ihr Debüt in der Zürcher Tonhalle, die 2015 erschienene CD „Winterreisen“ erhielt einen „Supersonic Award“.

Die erste Überraschung des Konzertabends war Camille Saint-Saëns (1835-1921) Klaviertrio Nr. 1, F-Dur, op. 18. Außer „Karneval der Tiere“, „Samson und Dalila“ und der „Orgelsymphonie“ ist sonst wenig von Saint-Saëns in den Programmen zu finden. Umso mehr genoss man das viersätzige Klaviertrio mit klanglichen und rhythmischen Delikatessen.

Die ausdrucksstarken Verhältnisse der jeweiligen Instrumente, mit Grazie, Gefühl und Esprit gepaart, faszinierten die Zuhörer. Es folgte Franz Liszts „Orpheus“. Die sinfonische Dichtung Nr. 4 wurde 1885 von Liszt als Zeichen der Verbundenheit zu Camille Saint-Saëns für ein Klaviertrio bearbeitet. Der Hauptteil der einsätzigen, aber doch dreiteiligen Tondichtung obliegt dem ätherisch-kontemplativen Klavierpart, wobei die beiden Streichinstrumente als elegante Klangmitgestalter agierten.

Nach der Pause gab es eine Brucknerhaus-Premiere: Johannes Brahms’ (1833-1897) Klaviertrio Nr. 1, H-Dur, op. 8. Das erste seiner drei Klaviertrios bot jugendlich-fantasievolle Musizierlust mit energischen Einwürfen der ersten Geige und kam in der Folge mit wunderbaren dialogischen Passagen beim Allegro con moto zum Leuchten.

Ein von Schabernack getriebenes Scherzo wurde beinahe zur Wald- und Wiesenromantik, während im Finale Brahms’ erstes großes Kammermusikwerk grandios zelebriert wurde. Den Bravo- und Jubelrufen folgte noch eine Zugabe: Franz Schuberts „Ständchen“.

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