Attraktive Stiftskonzerte-Eröffnung in St. Florian

Mozarts „Haffner-Sinfonie“ folgten musikalische Rückblenden auf Barock und Rokoko aus späteren Epochen

Das Publikum feierte alle Mitwirkenden der Eröffnung der oö. Stiftskonzerte mit viel Beifall.
Das Publikum feierte alle Mitwirkenden der Eröffnung der oö. Stiftskonzerte mit viel Beifall. © Quintus Moucka

Auf einer reizvollen Grundidee basierte das Programm des Eröffnungsabends der 49. Saison der oö. Stiftskonzerte am Samstag im Marmorsaal des Stiftes St. Florian: Der vorangestellten „echt“ klassischen „Haffner-Sinfonie“ von Wolfgang Amadeus Mozart folgten sozusagen musikalische Rückblenden auf Barock und Rokoko aus späteren Epochen: Romantik, Impressionismus und frühe Moderne.

Zunächst hielt Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer in Vertretung von Landeshauptmann Thomas Stelzer eine pointierte Eröffnungsrede, in der er sowohl die große Tradition der Stiftskonzerte als auch das „Musik-Land“ Oberösterreich hervorhob; und die neue Präsidentin der Stiftskonzerte, VKB-Direktorin Maria Steiner, eröffnete die Saison anschließend offiziell.

Im eigentlichen Konzert dirigierte Emmanuel Tjeknavorian sehr ambitioniert und jugendlich-schwungvoll das Bruckner Orchester, ohne freilich auf die heikle Saal-Akustik viel Rücksicht zu nehmen. So klang Mozart zwar dynamisch differenziert, aber viel zu laut.

Peter I. Tschaikowskis „Rokoko-Variationen“ boten der jungen Cellistin Anastasia Kobekina reichlich Gelegenheit, solistische Brillanz auszuleben. Manch virtuose „Läufe“ verfingen sich freilich im Dickicht des „Über-Halls“. Jedenfalls: Stürmischer Beifall.

Der zweite Teil des Abends brachte Maurice Ravels „Le Tombeau de Couperin“, eine feine Hommage an den Hofkomponisten von Ludwig XIV., und zum Finale Prokofjews „Symphonie Classique“. Sie verwirklicht die Absicht, die Struktur einer „klassischen“ Sinfonie im Blickwinkel des 20. Jahrhunderts zu paraphrasieren, mit viel Eleganz und Esprit.

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Obwohl die dynamische Skala des Orchesterklanges in beiden Werken das Mezzoforte eher selten unterschritt, belohnte das festlich gestimmte Publikum alle Mitwirkenden mit kräftigem Beifall.

Von Paul Stepanek

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