AUA-Chef: „Ohne Staatshilfe wird es sich nicht ausgehen“

Die AUA (Austrian Airlines) braucht in der Coronakrise Staatshilfe. Mit der Regierung laufen dazu Verhandlungen.

Mehrere Instrumente kämen in Frage: Nach Worten von AUA-Chef Alexis von Hoensbroech geht es hauptsächlich um Staatsgarantien. Aber auch die nicht rückzahlbaren Hilfen für entgangenes Geschäftsvolumen wären für die AUA interessant, sagte der Airlinechef der „Presse“.

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Aus der Krise werde auch die AUA mit einer Belastung herauskommen. Heuer werde sie „einen großen Verlust schreiben und einen größeren Überbrückungskredit haben, den wir zurückführen müssen.“

Kaum ein Unternehmen in Österreich ist so von der Coronakrise betroffen wie die AUA. Alle Fluggesellschaften auf der Welt sprächen zur Zeit mit den jeweiligen Staaten über Hilfen, sagte der AUA-Chef in dem Zeitungsinterview (Samstagsausgabe). Denn eine Fluglinie halte es nicht sehr lang aus, auf dem Boden zu stehen.

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Kolportiert wurden zuletzt Summen von 500, 750 oder 800 Millionen Euro, die die österreichische Lufthansa-Tochter heuer vom Staat benötigen würde.

„Jede Summe, die zurzeit diskutiert wird, ist falsch“, so von Hoensbroech. Denn es hänge davon ab wie lange die Situation dauere. „Wir gehen davon aus, dass es länger dauert, daher wird es sich ohne Hilfe nicht ausgehen.“

Der Manager sieht die AUA in Österreich und für den Standort in einer systemkritischen Rolle. „Wenn Ryanair weg ist, dann kommt halt Easyjet. Aber wenn die AUA weg ist, baut keiner ein neues Langstreckennetz auf.“

In einer staatlichen Minderheitsbeteiligung sähe der AUA-Chef indes nicht den richtigen Weg. Warum die Gesellschaft Staatshilfe aus Österreich bekommen und nicht die deutsche Mutter Lufthansa das notwendige Geld einschießen soll, begründet von Hoensbroech in dem Interview so: „Was würden Sie sagen, wenn Sie deutscher Steuerzahler wären und Ihre Staatshilfen nach Österreich oder die Schweiz durchgereicht würden?“

Es müsse immer zuerst im betreffenden Land geklärt werden, wie diese nicht selbst verschuldete Krise gelöst werden kann. Dabei müsse natürlich sichergestellt sein, dass das Geld in Österreich bleibt.

„Absurd“ findet der AUA-Chef die Diskussion, dass die Austrian kein österreichisches Unternehmen sei.

Er verwies auf die beim Verkauf an die Lufthansa eingerichtete österreichische Privatstiftung, wo die Mehrheit liegt. Die AUA habe mehrere tausend österreichische Mitarbeiter, die Flugzeuge seien in Österreich registriert und sie fliege nur von Österreich aus. In Deutschland gehöre der deutsche VW-Konzern auch mehrheitlich Österreichern.

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