Auch die Haut isst mit

Steigende Temperaturen sind gut für die Stimmung, aber nicht immer gut für die Haut. Hitze, Schweiß, Chlorwasser, UV-Strahlung – die Haut macht im Sommer einiges mit. Richtige Ernährung kann Hautproblemen entgegenwirken.

„In heißen Monaten braucht die Haut eine besondere Pflege, die richtige Ernährung wird jedoch viel zu oft außer Acht gelassen – dabei kann sie die Hautgesundheit enorm unterstützen“, weiß Ernährungswissenschafterin Judith Kraus-Bochno vom Trinicum, Zentrum für Integrative Medizin und Schmerztherapie.

Viel Wasser trinken – nicht nur der Haut zuliebe

In den Sommermonaten ist es besonders wichtig, ausreichend Wasser, aber auch verdünnten Pfefferminztee mit Zitronensaft oder Kokoswasser natur zu trinken. Mindestens zwei Liter täglich, bei starkem Schwitzen eher drei bis vier Liter – lautet die Faustregel. „Viel Trinken sorgt für Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut und fördert ihre Abwehrkraft. Das macht sich auch optisch bemerkbar – gut hydrierte Haut wirkt rosiger und praller“, erklärt Kraus-Bochno.

Vitamin A ist für die Zellteilung von besonderer Bedeutung und sorgt dafür, dass sich neue Hautzellen nachbilden und Hautschäden repariert werden. Das Provitamin A (Betacarotin) ist die Vorstufe zu Vitamin A und vor allem in Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis und rotem Paprika enthalten. Ebenso beschleunigen B-Vitamine die Hautregeneration. Diese befinden sich vor allem in Getreide, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten.

„Ein gesunder Linsensalat ist daher die perfekte Wahl für einen Sommer-Snack“, so Kraus-Bochno. Vitamin C wird vor allem für die Bildung von Kollagen benötigt, das der Haut ihre Spannkraft verleiht. Vitamin C schützt laut Kraus-Bochno auch vor Pigmentflecken, da es die Melaninproduktion hemmt. Vitamin-C-Bomben sind nahezu alle Sommergemüse und -früchte wie z. B. die Johannisbeere. Zitrusfrüchte enthalten zwar viel Vitamin C, können bei empfindlichen Menschen aber Hautirritationen auslösen.

Richtige Ernährung als wahrer Jungbrunnen

UV-Strahlung beschleunigt die Hautalterung, aber auch hier kann richtige Ernährung wahre Wunder wirken. „Omega-3-Fettsäuren bringen die Haut zum Strahlen und helfen auch bei trockener, juckender Haut“, so Kraus-Bochno, „durch ihre antientzündliche Wirkung und als Unterstützung für einen funktionierenden Flüssigkeitshaushalt sind Omega-3-Fettsäuren ein echter Allrounder.“

Diese befinden sich vor allem in nativen Fischölen und Hanf- oder Leinöl. Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidans, schützt die Zellmembran und beugt UV-Schäden vor. Kein Wunder, dass es in vielen Anti-Aging-Produkten zu finden ist. „Gute, kaltgepresste Öle, Samen und Nüsse enthalten viel Vitamin E. Eine Avocado, püriert mit Bananen und Beeren, wird zum köstlichen Fruchtsaft und die Haut wird es einem ebenso danken“, rät Kraus-Bochno.

Mangelt es dem Körper an Zink, reagiert er empfindlicher auf Umweltreize und neigt zu Trockenheit, Hautrissen und -schuppen. Viel Zink ist in Fleisch, Fisch und Wildkräutern wie dem Ackerschachtelhalm enthalten. Dieser schmeichelt der Haut besonders als Tee zubereitet.

Ein weiterer Tee, der die Haut unterstützt, ist der Grüntee. Durch bioaktive Pflanzenstoffe wie Theobromin und Polyphenol hemmt er die Bildung hautschädigender Enzyme, die durch UV-Strahlung entstehen. „In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird grünem Tee auch eine kühlende Wirkung beigemessen. Erkalteter Grüntee mit Johannisbeeren- oder Granatapfelsaft erfrischt und kühlt im Sommer“, erklärt die Ernährungswissenschafterin.

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