Auch „Urfix“ abgesagt: Schausteller bangen um ihre Existenz

Branchensprecher Straßmeier fürchtet, dass nicht alle Betriebe ein Jahr ohne Einkommen überleben werden und hofft auf Hilfspaket vom Bund

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Auf Autodrom, Karussell, Schießbuden und ein Grillhendl samt gepflegter Halbe im Bierzelt müssen die Österreicher mit Ausnahme des Wiener Praters auch weiterhin verzichten: Die Schausteller gehören zu den von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Branchen.

Nach der Absage des Welser Volksfestes zu Wochenbeginn verkündete der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier am Mittwoch auch das Aus für den beliebten „Urfix“ im Herbst. „Aus heutiger Sicht ist auch nicht vorhersehbar, ob und wann eine etwaige zweite Covid-19-Welle kommt, daher ist keine Planungssicherheit gegeben.“

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Totalausfall für ein Jahr

Der Urfahraner Markt mit mehr als 500.000 Besuchern fiel bereits im Frühjahr dem Virus zum Opfer, was laut dem oberösterreichischen Branchenvertreter Heinrich Straßmeier für die Schausteller einen Totalausfall von mehr als einem Jahr bedeutet – vorausgesetzt es findet im Frühjahr 2021 wieder ein Urfix statt.

„Man kann zwar das Personal kündigen und die Kosten senken, laufende Ausgaben müssen aber trotzdem getätigt werden“, hofft Straßmeier im Gespräch mit dem VOLKSBLATT auf ein baldiges Hilfspaket für die Branche. Mit den Zahlungen aus dem Härtefallfonds alleine werde man nicht das Auslangen finden.

In selbe Hörn stößt „Urfix“-Festwirt Patrick Stützner, der glaubt, dass es ohne Hilfspaket der Bundesregierung etliche Pleiten in der Branche geben wird. „Ich bin schon lange in diesem Metier tätig, wobei wir vor allem mit dem Hochwasser schwer zu kämpfen hatten. So eine Katastrophe wie jetzt habe ich aber noch nie erlebt“, betont der Chef von insgesamt 400 Mitarbeitern.

Auch Manfred Grubauer, Obmann des Ausstellungsvereins, der für die Beschickung des Jahrmarktes verantwortlich zeichnet, hofft im Sinne der Ausstellungs- und Veranstaltungsbranche und deren Kunden, dass bald eine Normalisierung eintritt.

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