Audi e-tron GT – Kopfverdreher

Schnell und lautlos. Das ist zurzeit die In-Kombination, wenn es nach der Kopfverdreherrate geht. Der Audi e-tron GT liegt in dieser Wertung übrigens ganz weit oben, denn der lange Flitzer ist einerseits optisch ein Gesamtkunstwerk und surrt nahezu flüsterleise elektrisch – und das ziemlich kraftvoll – durch die Lande.

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Vorsprung durch Technik. Den uralten Audi-Claim sang sogar einst U2-Frontman Bono auf dem 1993er-Album Zooropa.

Damals war von einem E-Audi weit und breit keine Spur. Ja die gesamte E-Mobilität döste vor knapp 30 Jahren noch im Dornröschenschlaf vor sich hin. Das bislang stärkste Revival der an sich uralten Auto-Antriebstechnik läuteten just umgebaute (und PS-starke) Roadster ein – Elon Musk sei Dank.

Seitdem ist in der Autoindustrie kaum ein Stein auf dem anderen geblieben und einst eherne Benzinbrüder haben sich mittlerweile auch mit den batteriebetriebenen Fahrzeugen anfreunden können.

Typenschein

Audi e-tron GT

Preis: ab € 101.400,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 117.217,40 unter anderem inklusive adaptiven Fahrassistenten € 638,40, Luftfederung € 1737,60, Assistenzpaket plus € 5053,20, Sitzheizung vorne und hinten € 926,40, Zigarettenanzünder und Aschenbecher € 69,60, e-tron Sportsound € 579,60, Fernlichtassistent € 175,20, Luftqualität-Paket € 277,20, Ambiente-Lichtpaket plus € 661,20 und Außenfarbe Daytonagrau Perleffekt € 1218,-; einen Audi e-tron GT gibt es ab € 101.400,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 0,- jährlich
Garantie: 2 Jahre bis max. 100.000 km, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf den Akku
Service: alle 30.000 km oder alle 2 Jahre

Technische Daten:
Motor: 350 kW/476 PS Spitzenleistung, 140 kW/190 PS 30-Minuten-Leistung, max. Drehmoment 630 Nm
Getriebe: Eingangautomatik
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 245 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,1 s
Leistungsgewicht: 4,83 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 21,6 kWh
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 22,5 kWh

Eckdaten:
L/B/H: 4989/1964/1413 mm
Radstand: 2898 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2297/2840 kg
Kofferraum hinten/vorne: 405/85 Liter
Akku: 93,4 kWh brutto, 83,7 kWh netto
Reifen: vorne 245/45 R20 103Y auf 20“-Alus, hinten 285/40 R20 108Y auf 20“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC
Airbags: 6

Waren anfangs die Teslas die Objekte der Begierde der E-Mobilisten, hat sich das mit zunehmendem Angebot anderer Hersteller gewandelt. Ja, Tesla mag jung und hip sein, aber auch der VW-Konzern hat mittlerweile eine Breitseite an E-Autos abgefeuert an deren oberen Ende der Porsche Taycan und dessen Plattformbruder von Audi, der e-tron GT, stehen.

Der e-tron GT ist hierbei die günstigere Variante, der allerdings beim Preis auch schon im sechsstelligen Bereich beheimatet ist. Mit adaptiven Fahrassistenten, Luftfederung, Sitzheizung, Sportsound (wer braucht bitte so was?), Fernlichtassistent, Ambiente-Lichtpaket und im perlenden Daytonagrau summiert sich der flache und breite Fünfmeter-Bolide auf 117.000 Euro.

Das ist aber dann auch Luxus in Vollendung – und so wird der e-tron GT zum Kopfverdreher, wo er auch hinkommt. Kein Wunder: So lange gibt es ihn noch nicht auf Österreichs Straßen und der stimmig proportionierte E-Wagen mit seiner fließenden Silhouette ist einfach nur schön anzusehen.

Dazu kommt das herrlich anmutende Surren des Gran Turismo (dafür steht GT), das die beiden E-Motoren bereitstellen. 476 PS maximal, 630 Newtonmeter, in 4,1 Sekunden auf Tempo 100, 245 km/h Spitze: Diese vier Werte verdeutlichen schon, was den Wagen so besonders macht. Er kann, wenn er will, brutal brachial dahinpreschen – mit dann gierigem Verbrauch.

Aber: Er ist genauso ein famoser Gleiter mit dann akzeptablem Verbrauch. Fahrtechnisch ist der Wagen eine Wucht: Präzise und feinfühlige Lenkung, aufmerksame (teils hypernervöse) Assistenzsysteme, komfortable Federung, grandiose Traktion und stahlharte, gut dosierbare Bremsen machen den Wagen zum stimmigen Fahrspaßpaket.

Wenn man vorne sitzt, genießt man nicht nur viel Platz: Auch das funktional, logisch angeordnete, fahrerorientierte Armaturenbrett weiß zu gefallen. Die Bedienung funktioniert hervorragend, das Lederlenkrad liegt satt in der Hand, der Materialmix ist edel und die Sitze sind auch langstreckentauglich.

Minus: Ist man unbedarft, findet man den Knopf für den vorderen Laderaum (vulgo Frunk) nicht, beziehungsweise erst nach Studium der 300-seitigen Gebrauchsanleitung. Er ist an der Stirnseite der Fahrertür. In der zweiten Reihe lässt aufgrund der abfallenden Dachlinie die Kopffreiheit zu wünschen übrig. Dafür sind die Kofferräume voluminös: Hinten passen 405 Liter rein und in den Frunk nochmals 85 Liter.

Und ganz ohne Verbrenner geht es im Testauto dann doch nicht. Auf der langen Aufpreisliste sind auch Zigarettenanzünder und Aschenbecher um 69,60 Euro zu finden.

Fazit

Sicherlich eines der coolsten E-Autos auf dem Markt. Optik, Haptik, Kraft und Verarbeitung sprechen für den e-tron GT – dem derzeit ultimativen Kopfverdreher. Der Verbrauch – und der Preis – sind jedoch happig.

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