Auf der steten Suche nach der Form …

Peter Kubovsky: „Das geschnittene Frauenbild“

Peter Kubovsky Ohne Titel, 46 x 69 cm, 2 Farbplatten auf Japanpapier, Linolschnitt, 1969
Peter Kubovsky Ohne Titel, 46 x 69 cm, 2 Farbplatten auf Japanpapier, Linolschnitt, 1969 © Margit Palme

Es war die stete Suche nach der Form, die seine Kunst bestimmte, erklärt Gabriele Spindler. Sie kuratierte die Ausstellung „Das geschnittene Frauenbild“ von Peter Kubovsky (1930-2014) gemeinsam mit dessen Witwe Margit Palme.

Der Linzer Maler und Grafiker ist besonders für seine Landschaftsbilder, Städteansichten und Aktzeichnungen bekannt, die von einem unverwechselbaren, dynamischen Strich geprägt sind. Auch für den öffentlichen Linzer Raum schuf er Kunstwerke — etwa die Sgraffiti „Drei Schnitter“ in der Regerstraße 1 (1958), „Vogelflug“ in der Ontlstraße 1/3 (1959) und das „Sgraffito Leonfeldner Straße“ am Haus Leonfeldner Straße 153 (1964) oder das Glasmosaik „Baum der Erkenntnis“ in der Hölderlinstraße 9 (1961).

Frauenkörper in ihrer Vielfalt

Kaum bekannt ist dagegen eine Werkserie von Linolschnitten aus den späten 1960er-Jahren. Diese wird nun im Linzer Schlossmuseum der Öffentlichkeit gezeigt. An die 60 Werke aus seinem Nachlass werden in zwei Räumen des Nordtrakts präsentiert. Sie entstanden in den Jahren 1968 und 69 und wurden seit Anfang der 70er-Jahre nicht mehr ausgestellt. Das Besondere: Die Werkserie entstand zur Gänze im Linolschnitt und konzentriert sich ganz auf das Frauenbild.

Die Körperformen in all ihren Facetten, in all ihrer Vielfalt. Faltig bis abstrakt aufgelöst, erotisch kontemplative Darstellung bis hin zu in sich gekehrten Frauen. Die zweite Hauptrolle spielen weibliche Accessoires: Strumpfbänder, Schlittschuhe, Eislaufkostüme, modische Kleider, Hüte, Schuhe, Tätowierungen … ästhetische Themen. „Seine Frau erzählte, er habe sich auch sehr für die Modezeitschriften interessiert“, so Spindler. Es gab keine Aktmodelle, er schuf die Werke aus dem Gedächtnis.

Von abstrakten Formen bis zur Mondfahrt

Manche der Bilder wirken kubistisch aufgelöst, andere zeigen nur mehr ganz abstrakt die Form eines Frauenkörpers. Ein Werk kombiniert verschiedene Szenen und zeigt Pop-Art-Assoziationen. Auch Zeitphänomene, wie die Mondfahrt sind ein Thema.

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Es sind auch Skizzen zu sehen, die Kubovskys dynamischen Strich deutlich machen. Einige Drucke gibt es mit dem selben Motiv in unterschiedlichen Ausführungen, beispielsweise in jeweils anderer Farbe. Nebeneinander betrachtet machen sie die unterschiedliche Wirkung deutlich.

Es sei Kubovsky nie um die Vervielfältigung bei dieser Technik gegangen, das meiste gibt es nur in Kleinstauflagen oder als Unikate. „Es war mehr das Experiment mit dieser Technik, das ihn interessiert hat“, betont Spindler. Ab einem gewissen Zeitpunkt produzierte er seine Werke hauptsächlich in Schwarz und Braun.

Kubovsky war einer der ersten Schüler an der Kunstschule der Stadt Linz. An der aus ihr hervorgegangenen Hochschule und späteren Kunstuniversität unterrichtete er mehrere Jahrzehnte lang.

Die OÖ Landes-Kultur GmbH hat einen Katalog zu Ausstellung herausgebracht. Er kann unter katalogbestellung@ooelkg.at bestellt werden.

Von Astrid Braun

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