Aufruf zum künstlerischen Dialog

74. Filmfestival von Locarno: Österreich-Beiträge & Ruzowitzky-Premiere

Piazza Grande in Locarno, Schweiz: Heuer wegen Sicherheitsmaßnahmen nur für zwei Drittel der Zuseher zugänglich
Piazza Grande in Locarno, Schweiz: Heuer wegen Sicherheitsmaßnahmen nur für zwei Drittel der Zuseher zugänglich © APA/KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Das 74. Filmfestival von Locarno, noch bis 14. August, präsentiert sich in annähernder Normalität. Aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen bedarf es für die Filmvorführungen einer Platzreservierung bzw. ist die bisher für 8000 Zuseher vorgesehene Piazza mit der größten Filmleinwand der Welt heuer nur für zwei Drittel der Zuseher zugänglich.

Der Lili Hinstin ablösende, aus Italien stammende, neue Festivaldirektor Giona A. Nazzaro sprach in seiner Eröffnungsrede den Zusehern Mut zu, wieder in den gemeinsamen künstlerischen Dialog zu treten.

Mit Spannung werden die österreichischen Beiträge beobachtet, so die Weltpremiere auf der Piazza Grande von Stefan Ruzowitzkys Historiendrama „Hinterland“, eine Auseinandersetzung mit den Folgen des Ersten Weltkrieges im Wien der 20er Jahre im Spiegel eines Kriegsheimkehrers (Murathan Muslu).

Mit existentialistischer Reflexion im Gewand der Historie konfrontiert auch der in österreichischer Koproduktion entstandene Film „Monte Verità – Der Rausch der Freiheit“ von Stefan Jäger (CH) über die Selbstfindung einer jungen Frau (Hanna) aus Wien (Maresi Riegner) im gleichnamigen Künstler-Exil am Lago Maggiore zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Dem Wettbewerb um den Goldenen Leoparden stellt sich „Luzifer“ von Peter Brunner, ein Film über die Bewahrung und Zerstörung alter Lebensgewohnheiten in vom Tourismus bedrohten Natur. Die österreichisch-slowenisch-kroatische Koproduktion „Kazneni udarac“ von Rok Bicek über die Zukunftsträume zweier junger Fußballer bewirbt sich in der Sektion „Leoparden von morgen“.

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