Auftakt nach Maß: Starker LASK bezwang die Austria

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Oh, wie schön ist der Fußball mit Fans! Auch wenn Abstandsregeln, begrenzte Anzahl und fehlende Stehplätze der ersehnten Normalität entgegenwirkten, die Atmosphäre beim 1:0-Auftakterfolg des LASK vor rund 4000 Anhängern auf der Gugl sorgte endlich wieder einmal für Gänsehaut in einem Fußballstadion. Der hochverdiente Sieg der starken Linzer durch das Goldtor von Andreas Gruber (43.) passte da perfekt ins Bild, wenngleich der Erfolg wesentlich höher ausfallen hätte können.

Erdrückende Dominanz

Nach wenigen Minuten des Abtastens und einem guten Austria-Freistoß durch Sax (3.) übernahm der LASK die vollständige Kontrolle über das Spiel. Die Linzer entwickelten mit Fortdauer der ersten Hälfte eine beeindruckende Dominanz, mit der die Wiener beinahe erdrückt wurden. Im Spiel nach vorne kombinierten die Hausherren schnell, präzise und gefällig und kreierten eine Reihe von guten Tormöglichkeiten. Zunächst fand ein Balic-Querpass keinen Abnehmer (7.), dann kam Selbiger bei einer Ranftl-Hereinhabe einen Schritt zu spät. Trauner und Balic scheiterten per Kopf (14., 21.), kurze Zeit später vergab der quirlige und sehr spielfreudige Balic nach kurzem Haken nach innen aus der Distanz haarscharf (22.).

Doch auch die überfällige, aber nicht vorhandene Führung beirrte die Linzer in ihrem Spiel, das vor allem im Ballbesitz schon in einigen Phasen die klare Handschrift des neuen Trainers Dominik Thalhammer trug, nicht im Geringsten. Speziell über die Flügel hebelten die Athletiker immer wieder die Austria-Defensive aus, durch das starke Gegenpressing wurde jeglicher Befreiungsversuch der Wiener im Keim erstickt. Einzige Ausnahme war eine Chance von Monschein nach einem Konter, die Keeper Alex Schlager entschärfte (35.). Eine interessante Variante wurde im Angriffspressing gewählt: Hier kamen die extrem giftigen Oberösterreicher oftmals von der 3-4-3-Grundordnung ab und switchten auf Viererkette, indem Rechtsverteidiger Ranftl ins Mittelfeldzentrum einrückte und dort absicherte.

Altbekannte Stärken nach ruhenden Bällen

Auch die altbekannten Stärken nach ruhenden Bällen behielten die Schwarz-Weißen bei. Kapitän Trauner scheiterte nach Michorl-Corner per Kopf am glänzend reagierenden Austria-Goalie Pentz (29.). Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff brandete dann endlich Jubel unter den rund 4000 Fans auf der Gugl auf. Freistoß Michorl, Neuzugang Andreas Gruber stieg am höchsten und beförderte den Ball via Innenstange zum hochverdienten 1:0 ins Netz. Die Zahlen sprachen zur Pause eine klare Sprache: 71 Prozent Ballbesitz, 78 zu 59 Prozent Passgenauigkeit. Auch der verletzungsbedingte Ausfall von James Holland (35.) machte sich kaum bemerkbar, weil sich Joker Lukas Grgic nahtlos einfügte.

Auch nach der Pause änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Linzer weiterhin extrem dominant, hatten zu jeder Zeit das Geschehen im Griff. Einziger Spannungsfaktor war der enge Spielstand, der aus der mangelhaften Effizienz der Hausherren resultierte. Der LASK zwar nun nicht mehr ganz so zwingend, Trauner (53.), Ranftl aus kurzer Distanz (58.) und Raguz, dessen Versuch abgeblockt wurde (61.) hatten dennoch die Entscheidung am Fuß.

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Erst in den Schlussminuten kamen die Wiener etwas auf und konnten noch die eine oder andere gefährliche Situation kreieren. Die beste Möglichkeit hatte Monschein nach einem Freistoß am Fuß, er scheiterte aber an Schlager (84.). Nach kurzem Zittern in der vierminütigen Nachspielzeit war der erste Ligasieg des LASK in der neuen Saison perfekt. Die wohlverdiente Welle mit den Fans genossen die Akteure sichtlich.

Von Christoph Gaigg

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