Bankerin mit Kaufsucht ergaunerte von zwei Kollegen 90.000 Euro

Bewährungsstrafe für 51-jährige „Märchenerzählerin“ — Schulden von 400.000 Euro durch Kauf von Schuhen und Kleidung

Eine einst erfolgreiche Bankerin ist am Montag am Wiener Landesgericht nicht rechtskräftig wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Sie hatte zwei Arbeitskollegen dazu gebracht, ihr fast 90.000 Euro zu borgen, indem sie ihnen „Lügenmärchen“ auftischte. Unter anderem behauptete sie, hinter einem Auge habe sich ein Tumor eingenistet, sie benötige Geld für eine Krebs-OP.

In Wahrheit litt die Bankerin unter Kaufsucht, die sie allein mit ihrem Gehalt (über 3000 Euro netto) nicht befriedigen konnte. Als sie von ihrem Arbeitgeber und anderen Banken keine Darlehen mehr bekam, wandte sie sich hilfesuchend an zwei Kollegen.

Neben Krebs machte sie eine andere schwere Krankheit und teure Therapien geltend, einmal erbat sie eine Kaution für einen Platz in einem Altersheim, in das ihre Mutter übersiedeln sollte.

Vor Gericht gestand sie: Alles gelogen. 400.000 Euro Schulden hätten sich angehäuft, weil sie hemmungslos Kleidung und Schuhe erstand.