Bauernbund fordert knallerfreies Silvester

Klima, Menschen, Tiere leiden unter Feuerwerken

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LINZ —Obwohl Silvesterfeiern heuer durch den Lockdown untersagt sind, wird es dennoch Knallereien geben, davon geht der Bauernbund aus. Dabei verschmutzen Feuerwerkskörper die Umwelt durch Feinstaub, Schwermetallpartikel und Plastik, sie sorgen für eine erhöhte Lärmbelastung und können auch zu Verletzungen führen.

Gefahr fürs Vieh

Stark betroffen sind viehhaltende Betriebe. Die teils messerscharfen und zentimeter-großen Teile sind auf Wiesen, Weiden und Feldern schwer zu finden. Gelangen sie ins Futter bzw. Gras oder Heu stellen sie eine Gefahr für Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde dar, und können zu Verletzungen, Krankheiten bis hin zum Tod der Tiere führen.

„Mit der Silvesterrakete in der Hand mehr Umwelt- und Tierschutz zu fordern, ist unglaubwürdig“, kritisiert OÖ Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner. Er gibt Einblick in die Zahlen: Durch die Silvester-Feuerwerke werden rund 500 Tonnen Feinstaub emittiert. Das sind so viel wie zehn Prozent des Feinstaubes, den der Verkehr während des Jahres in Österreich ausstößt. Die Feinstaubbelastung ist also in der Silvesternacht die höchste des ganzen Jahres. Um Mitternacht steigt sie etwa auf das Zehnfache an.

Hochgiftige Schwermetalle wie Strontium, Arsen, Blei, Selen oder Cäsium, die dem Feuerwerk die Farben geben, belasten Böden oder stehende Gewässer stark.

Dazu kommt der Lärm: Bis zu 170 Dezibel kann der Schalldruckpegel eines Böllers erreichen. Zum Vergleich: Der Lärmpegel eines Düsentriebwerkes bei einem Abstand von 25 Meter beträgt etwa 140 Dezibel. Bei Tieren sorgt der Lärm für Angst und Panik, Menschen können Gehörschäden davontragen. Und durch die Kracher zum Jahreswechsel werden auch 1000 Tonnen Müll erzeugt.

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Der OÖ Bauernbund fordert daher knallerfreie Gemeinden, die Reinigung von landwirtschaftlichen Nutzflächen durch die öffentliche Hand, den Ersatz der Plastikteile (Raketenspitzen- und hülsen) durch verrottbare Materialien, eine umfassende Informations-Kampagne und Maßnahmen zur Eindämmung der Feuerwerke.

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