Meinung

von Markus Ebert

Bedingungen

Wie komplex die Situation in den Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft ist, zeigt sich an Folgendem. Der Geschäftsführer der Volkshilfe, Erich Fenninger, sitzt zwar als Arbeitgebervertreter am Verhandlungstisch, findet aber auch an einer Arbeitszeitverkürzung Gefallen, weil sie eine „guter Weg in Richtung Attraktivierung“ des Pflegeberufs sein könne.

Der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger wiederum hat sich unlängst gegen die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich ausgesprochen, denn damit würde sich das Problem des Fachkräftemangels „verschärfen, statt es zu lösen“, hieß es bei einer Pressekonferenz.

Auch etwas anderes verkompliziert die Situation. Zwar ist geht es um die Lohnverhandlungen für die Beschäftigten in der privaten Sozialwirtschaft, aber, so sagt wieder Fenninger: „Der Großteil der Betriebe ist gemeinnützig und schüttet daher keine Gewinne an Dritte aus“, die „natürlichen sozialpartnerschaftlichen Interessengegensätze“ würden sich hier also etwa anders darstellen.

„Das Problem des Fachkräftemangels würde sich verschärfen, statt es zu lösen.“

Wenn von Arbeitgeberseite nach der Politik gerufen wird, die schon jetzt diesen Sektor finanziert, dann werden die Vertreter von Bund, Ländern und Gemeinden wohl auch Bedingungen stellen (müssen), wenn sie mehr Steuergeld locker machen sollen.

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