Beethovens „Fidelio“ als Freiheitshymne in der Natur

Ars Electronica: „Große Konzertnacht“ mit dem Bruckner Orchester unter Markus Poschner

Das Orchester wurde über eine Leinwand ins Freie übertragen, wo Schauspieler Karl Markovics Texte rezitierte.
Das Orchester wurde über eine Leinwand ins Freie übertragen, wo Schauspieler Karl Markovics Texte rezitierte. © tom mesic, vog.photo

Von Georgina Szeless

Das Ars Electronica Festival, das gestern zu Ende ging, versammelte am Freitag die coronabedingt erlaubten 500 Besucher zur „Großen Konzertnacht“ erstmals in „Keplers Garden“ auf dem Gelände der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU). Letztere füllte das klingende „Fidelio Freedom Project“, eine Kooperation mit dem Bruckner Orchester unter seinem Chefdirigenten Markus Poschner, das im Beethoven-Jahr und vom Inhalt der Oper her, in der es um den Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit geht, kein besseres Generalthema für das Programm hätte ergeben können.

2003 u. a. von Dennis Russell Davies gegründet, ist die „Große Konzertnacht“ ein Fixpunkt des Festivals, und wurde diesmal auf dem weitläufigen Gelände der „Kepler Gardens“ unter großem technischem und logistischem Aufwand zum Aktionsraum von Musikern und Schauspielern. Orchester, die Solisten und die Jazzformation agierten in 200 Metern Entfernung zum Publikum und wurden auf eine große Leinwand übertragen. Die Aufführung stand im Zeichen eines Wechselspiels künstlerischer Elemente, unterbrochen von Jazzklängen und von themenbezogenen Texten unter anderem von Martin Luther King sowie Franz und Franziska Jägerstätter, die die Schauspieler Karl Markovics und Maria Hofstätter von ihren Pulten rezitierten.

Das Bruckner Orchester und Poschner garantierten für eine klanglich ausbalancierte Wiedergabe der Ouvertüre sowie des Finalsatzes aus Beethovens 9. Sinfonie. Für den stimmlichen Genuss der Konzertnacht sorgten als Leonore Erica Eloff (Sopran) und als Florestan Matjaz Stopinsek (Tenor) mit Arien und einem Duett. Bis 22.15 Uhr war die „Große Konzertnacht“ programmiert, dauerte aber sicher noch länger. Zum Feiern hat es genug Grund gegeben.

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