Benedict Wells: Hard Land

„In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“ So beginnt „Hard Land“, der neue Roman von Benedict Wells.

Es ist eine Geschichte über Verlust, Liebe und Freundschaft in der Übergangszeit von der Kindheit zur Jugend. Der deutsch-schweizerische Schriftsteller hat die Handlung in einer Kleinstadt der USA im Jahr 1985 angesiedelt und eine Hommage an Coming-Of-Age-Filme der Achtziger verfasst. Da darf es mitunter sogar ein wenig schmalzig werden. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form vom 15-jährigen Sam.

In „Hard Land“ gibt es so gut wie alles, was einem zum Genre in den Sinn kommt: u. a. den Schulschläger, die verständnislosen und den netten Lehrer, den Vater, der erst lernen muss, wie er der Unsicherheit seines Sohnes begegnen kann, Erfahrungen mit Alkohol und Sex, ungewöhnliche Freundschaften und jede Menge Songs.

„Hard Land“ ist Wohlfühlstoff, leicht zu lesen, stellenweise mit mehr oder weniger Tiefgang, mal humorvoll, dann wieder nachdenklich, gelegentlich kitschig, aber von sprachlicher Qualität und mit einem Erzähler, der den richtigen Ton trifft. Das Ende entspricht dem, was man von einem Mainstream-Coming-Of-Age-Streifen in den Achtzigern erwartet: Man geht mit einem Lächeln aus dem (Kopf-)Kino.

Benedict Wells: „Hard Land“, Diogenes Verlag, 344 Seiten, 24,70 Euro

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