Bessere Behandlung bei Endometriose

Heftige Regelbeschwerden und Blutungen, Schmerzen beim Harnlassen, beim Stuhlgang oder auch beim Sex, Unfruchtbarkeit – das sind nur einige Symptome, die auf eine Endometriose hinweisen können. Bei 10 bis 15 Prozent der Frauen wird diese gynäkologische Erkrankung diagnostiziert, die Dunkelziffer dürfte noch höher sein.

Mehr Bewusstsein für die Erkrankung und der medizinische Fortschritt sorgen dafür, dass Fälle rascher entdeckt und besser behandelt werden können. Manchmal auch ohne chirurgischen Eingriff. Bei der Endometriose breitet sich ein der Gebärmutterschleimhaut sehr ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter aus.

Es bilden sich gutartige Wucherungen, die sich im Bauchraum, etwa an Darm, Harnblase und Eierstöcken und sogar an Organen wie der Lunge festsetzen können. Frauen mit Endometriose leiden oft unter eher unspezifischen Symptomen, die ihre Lebensqualität erheblich einschränken und sogar auf die Psyche wirken können.

Zusätzlich zur medizinischen Behandlung kann daher auch eine psychologische Betreuung oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe sinnvoll sein. Bisher vergingen von den Beschwerden bis zur Diagnose oftmals zehn Jahre und vielfach wurde eine Endometriose erst im Zusammenhang mit einem unerfüllten Kinderwunsch festgestellt.

Exakte Diagnose durch chirurgischen Eingriff

Mit steigender Bekanntheit und Enttabuisierung der Krankheit steigt aber auch die Zahl der Diagnosen. Zudem gibt es hierbei und bei der Behandlung große Fortschritte. „Für eine exakte Diagnose müssen wir nach wie vor den Bauchraum mit einer Laparoskopie, also einem Eingriff mittels mehrerer kleiner Schnitte, untersuchen und Gewebeproben nehmen“, erklärt Prim. Thomas Puchner, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Klinikum Schärding. „Dann entfernen wir die Endometrioseherde beziehungsweise die Wucherungen und therapieren oft auch hormonell, um ein Nachwachsen
zu verhindern.“

Je nach Art und Ausprägung kann die Erkrankung manchmal auch ohne Operation festgestellt und therapiert werden, wobei vor allem die Bekämpfung der Symptome im Fokus steht. „Mit modernster Ultraschalldiagnostik und einer gründlichen Anamnese können wir manche Fälle einer Endometriose auch ohne chirurgischen Eingriff erkennen – das hängt aber stark von individuellen Faktoren ab, weil das Krankheitsbild sehr komplex ist. Sitzen die Wucherungen zum Beispiel am Dickdarm, ist das auch mit Ultraschall kaum zu erkennen“, so Puchner.

Eine rein hormonelle Therapie erfolgt meist mit der Gestagenpille. Das Gelbkörperhormon Gestagen hält den Östrogenspiegel niedrig und verhindert so ein Anschwellen und Bluten der Gebärmutterschleimhaut, wie Studien bestätigen. „Am wichtigsten ist sicherlich, dass betroffene Frauen ihre Symptome bei der Spezialistin bzw. beim Spezialisten offen an- und besprechen“, rät der erfahrene Mediziner.

Ansprechpersonen sind niedergelassene Gynäkologen. Empfehlen diese auch eine chirurgische Diagnostik, können sie ihre Patientinnen für diese Untersuchung ins Spital überweisen.

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