Meinung

von Herbert Schicho

Bestelltag

Kommentar zur Oberösterreich-Wahl.

Manche Metaphern werden, obwohl sie völlig falsch sind, immer wieder verwendet. So wird der „Wahltag“ leider allzu oft als „Zahltag“ bezeichnet – das reimt sich schön und man hofft damit vermutlich, die Racheinstinkte anzusprechen: „Wähle mich, dann kannst du ihm und seiner Partei eins auswischen.“

Die Stimmabgabe ist aber kein Schwurgericht und der Wähler kann auch nicht jemanden bestrafen, sondern er bestimmt, wer ihn in den kommenden Jahren vertritt und für ihn in der Politik gestalten soll.

Ein weiterer Irrglaube ist es, dass man durch das Nichtwählengehen ein Zeichen setzen kann oder dass es eh egal wäre, ob man hingeht oder nicht: Aber selbst stabile Umfragewerte helfen nicht. Die entscheidende Sonntagsfrage wird nur am Wahlsonntag beantwortet und wer nicht wählen geht, muss mit der Wahl der anderen leben … übrigens auch das Motschgern über die Politik sollte dann eingestellt werden.

In Wirklichkeit ist die Wahl eigentlich ein Bestellvorgang: Welche Art von Politik hätte ich gerne. Wer kann die Probleme der Zukunft lösen und unser Land sicher und gut durch die kommenden sechs Jahre bringen. Diese Fragen kann und muss ich mit meinem Kreuzerl beantworten.

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