Bildung wurde zu einem Erlebnis

Ab dem Ende der Sechziger Jahren zogen immer mehr Themen aus dem Freizeitbereich in das Programm der Fachgruppen ein. Die land- und hauswirtschaftliche Bildung verlor zunehmend an Bedeutung. Mit den Jahren fanden andere Bildungsangebote ihren Weg.

Mit den Redewettbewerben wurden und werden die rhetorischen Fähigkeiten der Mitglieder geschult. Bildungsveranstaltungen sind immer auch gesellschaftliche Events und Treffpunkte für Jugendliche aus dem ganzen Bundesland.
Mit den Redewettbewerben wurden und werden die rhetorischen Fähigkeiten der Mitglieder geschult. Bildungsveranstaltungen sind immer auch gesellschaftliche Events und Treffpunkte für Jugendliche aus dem ganzen Bundesland. © Landjugend Oberösterreich

Seit den Neunziger Jahren ist die Landjugend kompetenter Organisator von allgemeinbildenden und persönlichkeitsbildenden Seminaren. Die Palette reicht von Rhetorikseminaren, Zeitmanagement bis hin zu Fotografiekursen und Outdoortrainings. Auch Kochkurse erfreuen sich einer immer wachsenderen Beliebtheit.

Das umfangreiche Bildungsangebot wird gemeinsam mit dem ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) umgesetzt. So verfügt die Landjugend seit 1995 über eigens ausgebildete Trainerinnen und Trainer, welche jährlich über 26.000 Bildungsstunden abhalten.

Um die mehr als 2500 ehrenamtlichen Funktionäre auf ihre verantwortungsvollen Aufgaben bestens vorbereiten zu können, gibt es eine Vielzahl an Funktionärsweiterbildungen. Angefangen vom Funktionärsneuling bis hin zu den langjährigen Funktionären: Es gibt für alle immer wieder Neues zu erlernen. So finden neben den Leiter-, Kassier- und Schriftführerschulungen auch zertifizierte Spitzenfunktionärslehrgänge statt, die auch für Studium und Beruf einen Mehrwert mitbringen.

Das Highlight am Jahresbeginn

Der Kongress der Landjugend Oberösterreich hat sich in den vergangenen Jahren zu dem Highlight im Landjugendjahr schlechthin entwickelt. Seit über 25 Jahren treffen sich Anfang Jänner rund 300 Funktioniärinnen und Funktionäre von der Orts- bis hin zur Landesebene für ein Wochenende, um sich kennenzulernen, sich auszutauschen und fortzubilden.

Morgenritual bei einer Bildungsveranstaltung im Schloss Tollet ©Landjugend Oberösterreich
Morgenritual bei einer Bildungsveranstaltung im Schloss Tollet ©Landjugend Oberösterreich

Als Vorfahr des heutigen Kongresses gelten die Funktionärsschulungen im Bildungshaus Schloss Tollet. Ab 1953 wurden in Grieskirchen Seminare für Funktionäre veranstaltet. Die Jugendlichen sollten hier „Standes- und Berufsbildung aus erster Hand“ erhalten.

Vor allem Ortsreferenten, deren Stellvertreter, Kassiere und Schriftführer wurden auf ihre Arbeit vorbereitet. Dazu zählten auch Weiterbildungen im Bereich der politischen Bildung, Gesprächskultur und Rhetorik. Der Tagesablauf auf Schloss Tollet wurde als „internatsartig und spartanisch“ beschrieben. Nach dem Weckruf um 6.30 Uhr folgten das tägliche Morgengebet und eine Morgeneinstimmung. Die Kurse waren damals schon darauf ausgelegt, mit möglichst wenig Frontalunterricht auszukommen – für die meisten damals eine völlig neue Erfahrung.

Wert der Demokratie

Zudem sollten die Werte einer demokratischen Gesellschaft von den Funktionären verinnerlicht werden. Und auch die kulturelle Weiterbildung wurde mit Kammermusik und Theater nicht vernachlässigt.

Die Weiterbildung wird digital

Unter dem Motto „Bildung statt Stillstand“ wurde während des ersten Lockdowns die Initiative ergriffen. Zahlreiche Bildungsveranstaltungen wurden in kürzester Zeit umstrukturiert und online angeboten. Von Online-Workshops über einen digitalen Redewettbewerb bis hin zu Online-Interviews wurden bereits zahlreiche Ideen umgesetzt. 3376 oberösterreichische Landjugend-Mitglieder nutzten von März 2020 bis März 2021 das umfangreiche Bildungsangebot der Landjugend.

Aufgrund des Erfolges wird es auch in Zukunft weiter Online-Angebote geben, aber auch Präsenzveranstaltungen wird es freilich weiterhin geben.

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