„Bin ich das Tuch? Der Torero? Oder der Stier?“

Schauspieler Faris Rahoma („Vorstadtweiber“) startet mit einem Paso Doble bei „Dancing Stars“

Katrin Kallus und Faris Rahoma trainieren sich zum ersten Auftritt bei „Dancing Stars“2021.
Katrin Kallus und Faris Rahoma trainieren sich zum ersten Auftritt bei „Dancing Stars“2021. © ORF/Roman Zach-Kiesling

Das Training hat gerade erst begonnen, doch Faris Endris Rahoma weiß bereits: „Das ist das Anstrengendste, was ich je in meinem Leben gemacht habe.“

Am 24. September geht es für den 46-jährigen Schauspieler und Drehbuchautor los, dann wird er seine ersten Schritte bei der inzwischen legendären — ja, die erste Show lief bereits 2005 — ORF-Show „Dancing Stars“ machen.

„Das mit dem Ballett ist 36 Jahre her“

„Ich habe einen Riesenrespekt vor allen Profitänzerinnen und Profitänzern. Zählen, dann vom Kopf in die Beine, ich bin überhaupt nicht multitaskingfähig“, resümiert er nach den ersten Proben mit Profi Kati Kallus, die heuer erstmals als Tanzlehrerin im Hauptabendprogramm des ORF auftritt.

„Kati ist der Wahnsinn“, streut Rahoma Rosen: „Eine schöne Strenge. Das brauche ich eh’, streng.“ Und die Tänzerin sei richtig happy gewesen über ihren Promi-Partner, da sie von komplett Null ausgegangen sei. „Mein Ehrgeiz macht vieles wett!“ Dazu kommt, dass Faris in Kindertagen Ballett getanzt und später Musicals gemacht hat. „Aber das mit dem Ballett ist 36 Jahre her, meine Sehnen sind alle verkürzt. Dann bin ich Tennisspieler, meine rechte Schulter geht nie wieder runter.“ Und, dass just die Schultern eine große Sache beim Tanzen sind, davon können Rahomas Vorgänger ein Lied singen. „Wenn ich mir ‚was wünschen könnte, dann eine neue Schulter, zwei neue Ellbogen und eine neue Ferse. Das wäre beim Pickerl zu machen“, fasst der in der Steiermark als Sohn einer Steirerin und eines Ägypters Geborene seine „Baustellen“ zusammen.

Der erste Tanz wurde Kati und Faris schon mitgeteilt, die Freude hielt sich in Grenzen. „Ich bin ja ein Rocker und wir tanzen zu ,Seven Nation Army‘. Da hab ich mich gefreut. Aber schon vorher hat Kati mir gesagt, der Paso Doble oder Doppelpass, oder wie der heißt, sei ‚a bissl schwierig‘.“ Dass es in dem sehr theatralischen Tanz um Stierkampf geht, weiß Rahoma, der bei der „Vorstadtweibern“ Friseur Raoul gibt. „Ich bin mir noch nicht sicher: Bin ich das Tuch, der Torero oder der Stier, der am Ende abgestochen wird? Es wird sich zeigen“, lacht er.

„Bauchtanzen kann man auch nur mit dem Bauch“

Auf jeden Fall kommt die Hüfte beim Paso Doble zum Einsatz. „Ich habe einmal eine Verletzung am Rücken gehabt … und dieses Hüftevorschieben die ganze Zeit und dann noch cool ausschauen. Das ist der Wahnsinn.“War da nicht ‚was mit Schuhplattln und Bauchtanzen Herr Rahoma? „Bauchtanzen, das war natürlich ein Marketingschmäh“, muss der sympathische Schauspieler zugeben. „Und man braucht zum Bauchtanz nicht unbedingt die Hüfte“, versucht er zu retten. „Bauchtanzen kann man auch nur mit dem Bauch, und den hab‘ ich. Aber der kommt hoffentlich weg in den nächsten Wochen.“

Trotz der vielen Anstrengungen bringt ihm, der gewohnt ist, auf tausend Hochzeiten zu tanzen, das Tanzen eines Tanzes eine Fokussierung. „Ich kann mich endlich mal auf eine Sache konzentrieren. Das ist für jemanden wie mich auch einmal gesund.“

Apropos Hochzeit: Auf so einer will Faris Rahoma nach „Dancing Stars“ endlich einen ordentlichen Walzer aufs Parkett legen, ohne Gelächter der anderen Gäste. So das kleine Ziel. Ehrgeiz hat Faris Rahoma aber schon mehr und möchte auch gerne ins Finale von „Dancing Stars“ kommen. „Bitte nicht in der zweiten Runde rausfallen“, hofft er und ergänzt lässig: „Gewinnen wäre super, aber bitte keinen Stress!“

Ganz ohne Stress wird es sich wohl nicht machen lassen, sollte es bis zum finalen Tanz gehen, hat er beruflich vorgesorgt. „Ich habe alle Dinge halbwegs vorher erledigt. Ich habe ein Drehbuch für eine Serien-Piloten für den ORF mit einer Kollegin geschrieben. Ein bisschen was habe ich vorher gedreht, es gibt einen Weihnachtsfilm, das haben wir auch geschrieben. Dann wollen wir ein Kinoprojekt machen danach und ich habe mein erstes Kinodrehbuch noch zum Fertigschreiben. Eine Geschichte über meinen Vater, über uns.“

Was derzeit zu kurz kommt, sei Zwischenmenschliches mit den „Dancing Stars“-Kollegen. Man sehe sich wegen der Corona-Maßnahmen selten, wenn mit Abstand. „Das gemeinsame Weinen unter der Dusche geht nicht.“

Die 14. Staffel von „Dancing Stars“ startet am 24. September um 20.15 Uhr auf ORF 1

Von Mariella Moshammer

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