Meinung

von Markus Ebert

Blauer Saum

Kommentar über blaue Gesundheitsgefahren.

Herbert Kickl ist ein gebildeter Mensch — immerhin studiert er laut Parlamentshomepage an der Uni Wien seit 1988 Publizistik und Politikwissenschaft und seit 1989 auch Geschichte und Philosophie.

Ein begonnenes Medizinstudium indes weist der parlamentarische Lebenslauf des FPÖ-Bundesparteiobmannes nicht aus. Dabei könnte man das annehmen, jedenfalls, wenn man Kickls gestrige Pressekonferenz zum Thema Corona-Impfung mitverfolgt hat.

Freilich: Seine Bemühungen, die gesundheitspolitischen Maßnahmen der Regierung in Bezug auf das Corona-Virus als „Spompanadeln“ zu diskreditieren, konterkarierte Hobby-Mediziner Kickl gleich vorweg. Er sei nämlich „guten Gewissens weiterhin ungeimpft“, ließ er wissen.

Es ist das gute Recht des Oppositionellen, aus Kritik an der Regierung politisches Kapital schlagen zu wollen. Was Kickl aber über das Impfen sagt, ist politisch wie medizinisch gemeingefährlich. Es überrascht nicht, dass der Hofer-Nachfolger die FPÖ zu einem Sammelbecken jener macht, die mit der Tatsache des Corona-Virus ihre liebe Not haben.

Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner sprach mit Blickwinkel auf den rechten Rand der FPÖ von einem „gewissen Narrensaum“. Es scheint, als würde Kickl an einem neuen blauen Saum weben.

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