BMW i4 – An der Ladesäule

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Also gut. Klappe rechts hinten aufmachen. Ladekabel verbinden. An der Ladesäule mittels RFID-Karte den Vorgang starten. Und los geht´s. Was zeigt der Monitor an? 33 Prozent Akkustand. Das hätte zwar noch für mehr als hundert Kilometer gereicht, aber was soll´s. Zeit, um den BMW i4 ein wenig zu inspizieren.

Lang ist er. Und äußerlich kaum als E-Auto erkennbar. Nun gut: Keine Auspuffrohre, dafür dezente blaue Akzente auf der schneeweißen Limousine. Überhaupt: Die Farbkombi weiß-blau passt natürlich zu einem BMW. Er ist ja auch ein waschechter Münchner, dort läuft er vom Band, dieser heckgetriebene, 4,78 Meter lange Fünfsitzer.

Typenschein

BMW i4 eDrive40 Gran Coupé

Preis: ab € 57.900,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 81.204,- unter anderem inklusive Österreich-Paket € 2058,-, Innovations-Paket € 3540,-, Lenkradheizung € 270,-, adaptives M Fahrwerk € 1212,-, elektrisches Glasdach € 1212,-, Sitzheizung vorne und hinten € 768,-, Galvanikapplikation für die Bedienelemente € 102,-, Active Protection € 354,-, Driving Assistant Professional € 912,-, Parking Assistant Plus € 558,-, Ablage für Wireless Charging € 204,- und M Lederlenkrad € 222,-; einen BMW i4 (eDrive40) gibt es ab € 57.900,- NoVA/Steuer: 0 %/ € 0,- jährlich Garantie: 2 Jahre ohne km-Begrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf den Akku Service: laut Bordcomputer oder alle 2 Jahre

Technische Daten: Motor: Synchronmotor, 250 kW/340 PS Spitzenleistung, 105 kW/143 PS Dauerleistung, max. Drehmoment 430 Nm bei 0-5000 U/min Getriebe: Eingangautomatik Antrieb: Heckantrieb Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 5,7 s Leistungsgewicht: 6,03 kg/PS WLTP-Verbrauch: 20 kWh VOLKSBLATT-Testverbrauch: 20,5 kWh

Eckdaten: L/B/H: 4783/1852/1448 mm Radstand: 2856 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2050/2605 kg Kofferraum: 470-1290 Liter Akku: 83,9/80,7 kWh brutto/netto Reifen: 4 x 245/40 R19 98Y auf 19“-Alus

Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS Airbags: 6

Jedenfalls ist er sehr gefällig mit seiner großen Doppelniere, der sanft geschwungenen langen Motorhaube, den dünn gezeichneten LED-Frontscheinwerfern und seiner sanft ansteigenden Frontscheibe. Wie es sich für ein Coupé gehört, geht es mit der Dachlinie ab der B-Säule sanft abwärts. Das ist doch eine gute Gelegenheit, um im Fond auf der Lederbank eine Sitzprobe zu absolvieren.

Aber. Tja, das ist die große Schwäche von BMW. Hinten sitzen ist selbst in einem 4er nicht gerade luftig. Da schaut´s vorne schon um einiges gemütlicher aus. Das beheiz- und belüftbare Ledergestühl lässt sich klarerweise elektrisch einstellen, die Platzverhältnisse sind opulent und in Sachen Sitzergonomie gibt´s auch nichts zu bekritteln.

Das gilt auch für die Gestaltung des Cockpits. Man fühlt sich fast wie in einem High-Tech-Labor aufgrund der sanft geschwungenen, zu einer Einheit zusammengefassten Breitbildschirme. Dazu noch das beheizbare, wuchtige Multifunktionslederlenkrad und die breite Mittelkonsole, die den Schalthebel und Dreh-Drück-Regler beherbergt.

Jedenfalls war bislang beim Infotainmentsystem fast alles ein Kinderpiel: Angefangen von der Smartphonekopplung und Sendersuche bis hin zur Programmierung des Navis und der Steuerung der Klimaanlage.

Die Shortcuttasten gibt´s hier zwar nicht, aber da die Sprachsteuerung so gut funktioniert, ist das auch verschmerzbar. Und natürlich muss sich ein E-BMW doch irgendwie von seinen Verbrennerbrüdern unterscheiden.

Ein Blick auf das kristallklare Display. Wie schaut´s aus mit der Ladeleistung? Nun, das mit der maximalen Ladeleistung von 200 kW wird leider nichts. Das höchste der Gefühle sind knapp 100 Kilowatt. Wenigstens reicht prinzipiell der 80,7 Kilowattstunden große Unterflurakku bei entspannter Autobahnfahrt auch in der Praxis für mehr als 400 Kilometer. Beim geruhsamen Fahren im Eco-Modus sinkt der Verbrauch des Hecktrieblers sogar auf weniger als 18 Kilowattstunden.

Für zwei Tonnen Leergewicht eine beachtliche Ansage. Das trifft auf die Fahreigenschaften sowieso zu. Der straff gefederte i4 liegt satt auf der Straße, lässt sich auch flott um Kurven bewegen und hat dank 340 PS und 430 Newtonmeter genügend Power, um brachial loszulegen oder Zwischensprints einzulegen. Selbstredend geben sich auch die Bremsen und Assistenzsysteme keine Blöße, aber eine Schwäche hat er dennoch: Er ist nicht besonders wendig in der Stadt.

Und überhaupt bleibt sich BMW auch bei den E-Autos treu. Dürftig ab Werk ausgestattet, wird nahezu jedes Detail extra verrechnet: Das Glasdach etwa, die Lenkradheizung, die induktive Lademöglichkeit für das Smartphone oder auch der Fernlichtassistent und der Driving Assistant, die beide im Innovations-Paket inkludiert sind. Somit steigt der förderfähige Basispreis von 57.900 Euro auf mehr als 81.000 Euro. Muss man sich halt leisten können.

Nun gut. Ein Blick auf die Anzeige. 80 Prozent sind drinnen. Abgesteckt. Lautlos losgefahren. Sehr entspannend, weil auch die Reichweite passt. Ja, das ist Freude am E-Fahren.

Fazit:

Kostspielig und ab Werk dürftig ausgestattet – aber auch schick, sparsam im Verbrauch, fahrtechnisch kultiviert und edel verarbeitet.

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