Bruckner, Bach und Neuland

48. OÖ. Stiftskonzerte von 29. Mai bis 25. Juli mit elf Konzerten

Nestroy-Preisträger, Regisseur, Puppenspieler: Nikolaus Habjan spielt bei den Stiftskonzerten am 16. Juli Pfeife.
Nestroy-Preisträger, Regisseur, Puppenspieler: Nikolaus Habjan spielt bei den Stiftskonzerten am 16. Juli Pfeife. © APA/Neubauer

Endlich auch Sport. Wilma Rudolph, Jahrgang 1940, US-Leichtathletin. Kinderlähmung, jahrelange Physiotherapie, mit elf Jahren spielte Rudolph schon Basketball.

Höhepunkt ihrer Karriere waren die Olympischen Spiele in Rom 1960, drei Goldmedaillen auf den Kurzstrecken, alle mit mindestens drei Zehntelsekunden Vorsprung. Später unterstützte Rudolph schwarze Nachwuchsathleten, sie starb 1994.

Die 48. OÖ. Stiftskonzerte schnuppern heuer in neues Territorium, Michael Köhlmeier liest am 17. Juli im Kaisersaal von Stift Kremsmünster zum Thema „Sportlerlegenden“. Dem Schriftsteller zur Seite im gemeinsamen Programm steht Vivi Vassileva, eine Schülerin von Martin Grubinger, die den Künstlerischen Leiter Rico Gulda vorab ins Schwärmen bringt: „Eine sensationelle junge Perkussionistin.“

Orchester & Ensembles

Insgesamt elf hochkarätige Konzerte von 29. Mai bis 25. Juli stehen auf dem Plan, darunter das Familienkonzert mit Gartenfee „Tassila bekommt Besuch“ am 4. Juli. Eine Schnittmenge aus Nachholterminen des Vorjahres, als das Virus dreinfunkte, und frisch Konzipiertem. Drei herrliche Spielstätten, „auf deren Würde und Charakter wir Bedacht nehmen“ (Gulda): neben Kremsmünster das Augustiner Chorherrenstift St. Florian und das Benediktinerstift Lambach.

Eröffnen wird am 29. Mai das Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner mit Anton Bruckners Sinfonie Nr. 5 in St. Florian, wo das Orchester auch am 5. Juli, gemeinsam mit dem Linzer Jeunesse Chor, Bruckners Messe in e-Moll sowie Schuberts „Unvollendete“ aufführt. Das philharmonische Hedenborg Trio spielt am 13. Juni Beethovens „Geistertrio“ und Chick Correas „Adendum“. Das traditionelle Quartettkonzert holt vom Vorjahr das Artemis Quartett nach, vier Stücke von Mendelssohn Bartholdy bis Antonin Dvorak stehen auf dem Programm (26. Juni).

Quasi Stammgast ist Julian Rachlin, der mit Freunden Bachs Goldbergvariationen in einer Fassung für Streichtrio zelebriert. Die Goldbergvariationen hat auch der armenisch-amerikanische Pianist Sergey Babayan in seinem Stiftskonzert-Programm (19. Juni). Blockflötenvirtuose Michael Oman feiert mit seiner Austrian Baroque Company in St. Florian das 20-jährige Bestehen, der Titel „London Calling“ vereint am 11. Juli Werke von Händel bis Purcell. Ein Gustostückerl am 24. Juli bei „Latin Soul“, die Philharmonic Five spielen u. a. Astor Piazollas Concerto para quinteto und Werke von de Falla.

Pfeifen & Corona

„Neue Hörerlebnisse“ versprechen die Veranstalter für den 16. Juli. Nikolaus Habjan, bekannt für sein fantastisches Puppenspiel, Nestroy-geehrt und mittlerweile auch als Regisseur erfolgreich, wird seiner Leidenschaft des Pfeifenspiels frönen. Unter dem Titel „Heiße Luft“ tritt Habjan mit der Pianistin Ines Schüttengruber auf, die beiden bespielen am 16. Juli das Sommerrefektorium des Stiftes Lambach.

Coronabedingt wird bei den Stiftskonzerten ein pralles Sicherheitskonzept eingehalten. Das Sitzplatzangebot wurde auf die Hälfte reduziert, Stehplätze wird es keine geben, der Zutritt ist nur mit gültigem Test oder Impfnachweis möglich.

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