Burn-out am Hof: Kammer bietet Lebensberatung für Landwirte

Erstanlaufstelle bei psychischen Problemen erfolgreich angelaufen

Referentin für „Lebensqualität am Bauernhof“: Jennifer Schreiner
Referentin für „Lebensqualität am Bauernhof“: Jennifer Schreiner © LK OÖ

Seit 1. Februar bietet die Landwirtschaftskammer OÖ ihren Mitgliedern nicht nur fachspezifische Beratungen an. Erstmals kann auch eine psychosoziale Betreuung in Anspruch genommen werden.

Kostenlos, anonym und vertraulich können sich Bauern und Bäuerinnen an eine Gesundheitspsychologin wenden, wenn es am Hof persönliche oder zwischenmenschliche Probleme und Konfliktsituationen gibt.

Wie die ersten Erfahrungen zeigen, wird die Einrichtung gut angenommen, so LK-Präsident Franz Waldenberger und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Dies komme nicht von ungefähr. Studien würden zeigen, dass Bauern überdurchschnittlich unter Burn-out sowie unter Generationenkonflikten leiden.

Die Gründe dafür sind naturgemäß vielfältig, eine große Rolle spielt aber auch, dass Lebens- und Arbeitsplatz besonders eng verflochten sind und daher auch wenig Distanz und Erholungsmöglichkeiten bieten.

Geleitet wird die Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“ von Jennifer Schreiner. Als Klinische- und Gesundheitspsychologin bringt sie viel Erfahrung mit. Mehrheitlich würden Frauen das Angebot in Anspruch nehmen, so Schreiner: „Im Durchschnitt dauert eine telefonische Beratung rund eine Stunde.“

Auch Präsenz-Termine werden angeboten. Diese finden in den Räumlichkeiten der Landwirtschaftskammer oder in den Bezirksstellen statt und dauern etwas länger. Stellt sich heraus, dass eine längerfristige Betreuung notwendig ist, werden die betroffenen Personen weitervermittelt. Die häufigsten Anliegen bisher hätten sich um Generationenkonflikte und Hofübergaben gedreht. Arbeitsüberlastungen und Burn-out sind ebenfalls häufige Themen.

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