Gramola hat eine Kammermusik-CD produziert, die Freunden dieses Genres eine große Überraschung bereiten wird.
Nicht nur, weil zwei komponierende Zeitgenossen mit ausgesprochenen Raritäten eingespielt wurden, sondern auch durch die dazu nötigen Instrumente für ein Trio und Quartett von vier adäquaten Künstlern bedient werden.
Von Christoph Zimper — übrigens auch Komponist — auf der Klarinette, der serbischen Geigerin Kristina Suklar, von dem Cellisten Florian Eggner, bekannt durch das EggnerTrio, und von dem russischen Pianisten Peter Ovtcharov.
Ihre Nationalität tut nichts zur Sache. Das Quartett ist häufig gemeinsam international unterwegs in der Kammermusikszene. Der Schönberg-Schüler Alexander Zemlinsky paart sich auf dieser CD mit Walter Rabl, und das Kuriose daran ist, dass sie ein von Johannes Brahms angeregter und vom Wiener Tonkünstlerverein 1896 ausgeschriebener Kompositionswettbewerb zusammengeführt hatte.
Der Hörer wird Vergleiche ziehen wollen, was kaum für die Qualität der Stücke bestimmend wäre. Natürlich sind sie echte und echt empfundene Aussagen ihrer Zeit, in denen Klangbilder des späten Brahms, Dvorak, eines Schumann oder Mendelssohn auftauchen, aber in der beherrschenden Satzkunst und dem Melodieglanz die schöpferische Identität ihrer Autoren verraten.