Caritas macht Lust auf Technik-Job

Eine Metallausbildung ist für viele Mädchen unvorstellbar, sind doch Technik und Maschinen immer noch männlich besetzt. Für Schulabgängerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder ohne Pflichtschulabschluss ist die Vorstellung, einen technischen Beruf zu erlernen, noch unrealistischer. Die Caritas zeigte daher jüngst beim Girls Day mit dem Projekt „Chance Metall“ in ihrer Werkstätte in Leonding, dass mit gezielter Begleitung auch derartige Berufsträume wahr werden können.

Projektteilnehmerin Sultane Saljiji © Caritas

Das Projekt „Chance Metall“ bereitet Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren auf eine Ausbildung in einem Metallberuf vor, so dass sie später am Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Es wird vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort gefördert.

Beim Girls Day in der Technischen Werkstatt der Caritas in Leonding überzeugten vor allem die zwei Teilnehmerinnen Katharina Wagner und Sultane Saljiji die 40 Besucher, dass eine Berufsausbildung in der Metallbranche viele Vorteile mit sich bringt. Es warten nicht nur ein krisensicherer Job, sondern auch fixe Arbeitszeiten und eine gute Entlohnung auf die jungen Frauen.

„Die Zahl der Bewerber für Ausbildungsplätze in der Metallbranche ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen, wodurch es in vielen Bereichen an Fachkräften mangelt. Mit der „Chance Metall“ wollen wir jene jungen Menschen – insbesondere auch Mädchen – erreichen, die Interesse am handwerklichen Arbeiten haben, aber ohne Unterstützung Probleme haben könnten, den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu bewältigen“, erklärt Projektleiterin Ulrike Eidelwimmer.

Caritas-Ausbildungsleiter Edgar Gratzer ergänzt. „Frau darf in diesem Job Frau bleiben. Früher war die Arbeit körperlich anstrengend, heute gibt es viele Maschinen, die das übernehmen. Wir wollen mit der Aktion Klischees abbauen, damit ein Umdenken beginnt.“
Beim Girls Day durften die Besucher gleich tatkräftig zupacken: Unter Anleitung der Caritas-Ausbildner feilten und bohrten sie einen Schlüsselanhänger.

Projektteilnehmerin Saljiji erzählte den Besuchern, warum sie sich für einen beruflichen Werdegang in der Branche entschieden hat: „Mir macht es Spaß, kreativ zu sein und mit meinen Händen etwas zu schaffen.“ In der Ausbildungswerkstätte werden die Teilnehmer von Chance Metall dort „abgeholt“, wo sie gerade sind.

Es werden sowohl handwerkliche als auch soziale Kompetenzen trainiert. Nach dem Vorbereitungsjahr besteht die Möglichkeit, während der gesamten Lehrzeit von Caritas-Mitarbeitern begleitet zu werden.

Das könnte Sie auch interessieren