Meinung

von Christian Haubner

Chinas Viren-Angst

Das Coronavirus stand wenig überraschend beim Auftakt des chinesischen Volkskongresses im Zentrum. Immerhin hatte die Pandemie in China ihren Ausgang genommen.

Es ist aber auch noch etwas Zweites im Fokus gestanden, das aus chinesischer Sicht wohl ein gefährliches Virus ist – und zwar jenes des Wunsches nach Freiheit. Dieses Virus hat von vielen Menschen in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong Besitz ergriffen und lässt sie nicht mehr los.

Die Massenproteste sowie die regionalen Bezirkswahlen kurz vor dem Jahreswechsel mit massiven Zugewinnen für die Demokratiebewegung haben gezeigt, dass es dabei nicht um eine bloß kleine, laute Minderheit geht.

Das Problem ist, dass sich dieses für China so gefährliche „Virus“ nicht mit einem Impfstoff in den Griff bekommen lässt. Stattdessen besteht die Gefahr, dass China zu Gewalt greift, um den Freiheitsdrang der Menschen in Hongkong zu bekämpfen – allein schon, um ein Überspringen auf sein Festland zu verhindern.

„Das Problem ist, dass sich dieses für China so gefährliche ‚Virus‘ nicht mit einem Impfstoff in den Griff bekommen lässt.“

Apropos Gewalt: Dass China inmitten der Spannungen mit den USA und der Drohgebärden gegenüber Taiwan seine Militärausgaben stark erhöht, ist auch kein Zeichen, das beruhigt in die Zukunft blicken lässt.

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