Not macht erfinderisch. In diesem Fall sehr zum Vorteil aller Liebhaber von Frédéric Chopins Klaviermusik. Da dem klassischen CD-Markt in Pandemiezeiten eine düstere Zukunft prognostiziert wird, hatte Deutsche Grammophon die großartige Idee zur Edition einer Sammlung von Chopin-Werken auf fünf CDs zu einem erschwinglichen Preis mit ausgesuchten Interpreten, deren Namen natürlich fast schon legendär sind.
Chopins Oeuvre total auf die Silberscheibe zu bannen, wäre bei dem Umfang mit fünf CDs natürlich nicht erschöpft.
Daher die ansehnliche Auswahl nach der Art der Stücke mit durchwegs neutralen Bezeichnungen, die oft Begriffe aus der Dichtkunst aufweisen.
Auf Vol. 1 befinden sich Etüden, Präludien, Polonaisen, auf Vol. 2 Walzer, Nocturnes, Mazurken, Ecossaises, auf Vol. 3 Scherzi, Impromptus, Balladen sowie die posthum erschienenen „Variationen über eine deutsche Nationalfliege“, auf Vol. 4 die wunderbaren Klaviersonaten und auf Vol. 5 Allegro-maestoso-Sätze aus Chopins zwei Klavierkonzerten.
Die Préludes sind meist von aphoristischer Kürze oder haben etüdenhaften Charakter, die Scherzi und Balladen sind groß angelegt und erwiesen sich als ein eigenwilliger Beitrag zur Weiterentwicklung des Sonatensatzmodells, und seine Etüden sind oft Grenzfälle eines Charakterstücks, die sich einem einzelnen spieltechnischen Problem widmen.
