Christina Walker: Auto

„Ein Mann und ein Auto. Was gibt es Besseres.“ Das hat sich offenbar auch die heute in Augsburg lebende Bregenzerin Christina Walker gedacht. Ihr Debütroman heißt „Auto“ und spielt zu einem Großteil in einem solchen.

Und doch ist alles anders. Denn das klassische Symbol der Mobilität dient hier für Ausstieg und Stillstand. Der alte Mercedes im Hof fährt nicht mehr und wird dem Protagonisten zum Rückzugsort.

Der Verlagsvertreter Busch hat Lust und Antrieb verloren. „Nach 574.000 Kilometern hatte er festgestellt, dass ihm Autos nicht geheuer sind.“ Er steigt aus. Zunächst nur aus seinem Auto. Er wechselt auf die Bahn, vorzugsweise in Regionalzügen. Er entschleunigt.

Doch damit wird niemand happy. Auch Busch nicht. Dass er jedoch nach seinem Ausstieg wieder einsteigt, in sein altes Auto nämlich, das fahrunfähig im Hof vor sich hinrostet, versteht niemand.

Seine Frau Susanne nicht, die täglich an ihm vorbeijoggt; sein Sohn Matti nicht, der ihm immer wieder die gleiche Frage stellt: „Und?“; seine Umgebung nicht, die ihn zunächst für einen etwas langsamen Heim-Mechaniker, später für einen sehr schrulligen Kauz hält; und auch er selbst nicht. Was er damit eigentlich genau bezweckt, weiß er nicht. Er weiß nur: Er kann nicht anders.

Christina Walker: Auto. Braumüller Literaturverlag, 208 Seiten, 17,99 Euro

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