14-Jähriger starb bei Ausschreitungen in Frankreich

In einigen französischen Städten sind die Fanfeiern nach dem Einzug der Nationalmannschaft ins Finale der Fußball-WM am Mittwochabend aus dem Ruder gelaufen. Nach dem 2:0 im Halbfinale gegen Marokko wurden im ganzen Land bei Ausschreitungen 266 Menschen festgenommen, 167 davon in Paris. In Montpellier starb ein 14-Jähriger, nachdem er von einem Auto angefahren worden war. In Brüssel wurden rund 100 Personen festgenommen.

Im südfranzösischen Montpellier wurde der Jugendliche von einem Auto mit voller Wucht erfasst, teilte die Präfektur mit. Der 14-Jährige sei mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik gebracht worden, wo er starb. Der Fahrer habe die Flucht ergriffen. Das Auto sei in der Nähe des Unfallorts verlassen aufgefunden und beschlagnahmt worden. Wie der Sender RTL berichtete, deuteten Videos in den sozialen Netzwerken darauf hin, dass Jugendliche zunächst eine Fahne des Autofahrers abgerissen hätten. Daraufhin habe dieser beschleunigt und einen der jungen Leute erfasst.

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In Paris wurden auch 40 Menschen aus dem rechtsextremen Spektrum festgenommen, wie es von der Pariser Staatsanwaltschaft hieß. Teils hätten sie Stichwaffen dabei gehabt. Französischen Medien zufolge hätten die Menschen zu den Feierlichkeiten auf der Pariser Prachtmeile Champs-Élysées gewollt. Der Sender BFMTV berichtete mit Verweis auf Sicherheitskräfte, sie hätten sich mit marokkanischen Fans prügeln wollen.

Von einer angespannten Lage war zwischenzeitlich auch in Lyon die Rede. Wie die Zeitung „Nice-Matin“ berichtete, kam es auch in Nizza und Cannes zu Konflikten zwischen Fans und der Polizei. Zumeist konnte die Polizei die Ordnung aber wieder herstellen, es kam zu Sachbeschädigungen und alleine im Großraum Paris wurden 115 Menschen festgenommen, wie der Sender BFMTV berichtete.

Zu Ausschreitungen kam es auch wieder in Brüssel. Die Polizei nahm in Belgiens Hauptstadt rund 100 Menschen fest. Diese seien wegen Störung der öffentlichen Ordnung, Beschädigung von zwei Polizeifahrzeugen und Besitz von verbotenen Feuerwerkskörpern erfolgt, wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Polizei in der Nacht zu Donnerstag berichtete.

Der Verkehr in Teilen der Innenstadt sei vorsorglich gesperrt worden. Auf Bildern waren zahlreiche Polizisten in Schutzkleidung und brennende Müllhaufen zu sehen. Fotos von Belga zeigten aber auch Bewohner, die noch am Abend damit begannen, die Straßen von Unrat zu säubern.

Auch in Antwerpen sei es zu Zusammenstößen gekommen. Die Polizei berichtete am Donnerstag von 85 Festnahmen, darunter seien 20 Minderjährige gewesen.

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