Bande soll mit Kryptowährungen 2,4 Mrd. Euro erbeutet haben

Allein in Spanien gibt es mehr als 17.000 Opfer – Zahl der Geschädigten könnte in die Hunderttausende gehen – Zwei Täter in Albanien gefasst

Die spanische Polizei hat mit Behörden in Deutschland und in weiteren Ländern Europas eine Bande ausgehoben, die mit betrügerischem Handel mit Kryptowährungen schätzungsweise 2,4 Milliarden Euro erbeutet haben soll.

Allein in Spanien seien nach den bisherigen Erkenntnissen mehr als 17.000 Anleger hereingelegt worden, teilte die spanische Polizeieinheit Guardia Civil am Montag mit. Die Zahl der Geschädigten könne in die Hunderttausende gehen.

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Spanische Beamte hätten am 8. und 9. November in Albanien in Zusammenarbeit mit den Behörden des Landes die zwei mutmaßlichen Bandenchefs festgenommen. Gegen 16 weitere Verdächtige seien Ermittlungen im Gange.

Die Guardia Civil arbeitete mit der katalanischen Polizei Mossos D’Esquadra sowie mit Behörden u. a. aus Albanien, Deutschland, Schweden, Finnland, Lettland, der Ukraine und Georgien zusammen. In Kiew sei zum Beispiel ein beteiligtes Callcenter mit rund 800 Mitarbeitern aufgelöst worden.

Seit 2018 wurde ermittelt

Die Untersuchungen starteten 2018 nach einer Anzeige einer älteren Frau in der spanischen Region Katalonien, die um 800.000 Euro betrogen worden sei. Potenzielle Opfer seien von Callcentern in Albanien und anderen Ländern angerufen worden. Die Anrufer „gaben vor, sich in der Finanzwelt bestens auszukennen. Sie manipulierten ihre Opfer mit Überredungstechniken und versprachen hohe Gewinne“. Viele hätten für angebliche Geschäfte mit Kryptowährungen immer höhere Summen überwiesen. Oft sei es auch gelungen, auf den Rechnern der Opfer eine Fernzugriffssoftware zu installieren.

„Wir schätzen, dass die Bande so rund 400 Euro pro Minute verdient hat“, hieß es. Sie sei nun zerschlagen worden. Zahlreiche Mitarbeiter hätten vom verbrecherischen Hintergrund nichts gewusst und sollen auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte ein Polizeisprecher.

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