Blut-Hirn-Schranke kann durch Covid-19 beeinträchtigt werden

„Überschießende Immunreaktion“ verändert das Gehirn – Ziel ist, mit einem Bluttest die Problematik frühzeitig zu erkennen

Obwohl das Coronavirus keine Nervenzellen befällt, kann eine Covid-19-Erkrankung Gehirnfunktionen beeinträchtigen. Forschende der Uni und des Universitätsspitals Basel haben nun im Fachjournal „Nature Communications“ eine „überschießende Immunreaktion“ als Ursache eruiert.

Bekannte neuronale Langzeitschäden einer Covid-19-Infektion sind der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns oder noch heftigere Folgen wie anhaltende Konzentrationsschwächen bis hin zu Schlaganfällen, teilte die Uni Basel am Montag mit.

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Die Studie habe 40 Covid-19-Erkrankte mit unterschiedlich starken neurologischen Symptomen umfasst. Untersucht worden seien deren Nervenwasser und Blutplasma. Zudem seien die Hirnstrukturen vermessen worden.

Als Folge einer „überschießenden Immunreaktion“ sei die Blut-Hirn-Schranke löchrig, wodurch Auto-Antikörper ins Hirn gelangten und dort Schäden verursachten. Darüber hinaus seien Veränderungen an Hirnstrukturen festgestellt worden.

Betroffene mit schweren Symptomen hätten an spezifischen Stellen des Gehirns im Vergleich zu gesunden Probanden ein geringeres Volumen aufgewiesen. Das Riechareal sei besonders davon betroffen gewesen.

Jetzt gelte es, Wege zu finden, um die „überschießende Immunantwort“ früh zu erkennen und medikamentös zu bremsen. Ziel wäre ein Bluttest, der bereits zu Beginn einer Infektion schwere Verläufe und Langzeitschäden voraussagen könnte.

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