Coronavirus: Banges Warten auf Rückflug

Paar aus dem Bezirk Linz-Land versucht seit Montag aus Marokko zurückzukehren

Dass ihr vierwöchiger Trip nach Marokko letztlich zur Nervenprobe wird, hätte sich das Paar aus Linz-Land, das eigentlich abenteuererprobt ist, nicht träumen lassen.

Doch das Coronavirus hat auch ihre Pläne gehörig durcheinandergewirbelt. Als sie am vergangenen Samstag erfuhren, dass ihr Flug nach Österreich, den sie am 21. März antreten wollten, gestrichen wurde, bemühten sie sich um einen Ersatz.

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Gerlinde Dreier: Das lange Warten und die Ungewissheit zerren an den Nerven.
Gerlinde Dreier: Das lange Warten und die Ungewissheit zerren an den Nerven. ©privat

Nach ständig wechselnden Auskünften hieß es für Gerlinde Dreier und Ralf Preisler am Dienstag seitens der Airline, rasch zum Flughafen von Agadir zu fahren. „Wir sind ein bisschen nervös und angespannt, denn es ist doch eine Ausnahmesituation“, schreibt die Oberösterreicherin während der Autofahrt im WhatsApp-Kontakt dem VOLKBLATT.

Zunächst ein Aufatmen

Dennoch zunächst ein Aufatmen – nicht nur für die beiden, auch die Betreiber des Hotels in Legzira im Süden Marokkos (in der Nähe der Küstenstadt Sidi Ifni) waren froh, als ihre allerletzten Gäste abreisten und sie umgehend die Pforten schließen konnten.

„Wir waren schon öfter in Marokko, aber so war es noch nie. Der Strand, der in der Vorwoche noch bevölkert war, ist menschenleer. Alle Cafés und Restaurants haben so wie in Österreich bereits geschlossen. Nur das Notwendigste ist noch offen“, schildert Dreier.

Rasche Ernüchterung

Weil am Flughafen nur ein Schalter geöffnet war, bildete sich rasch eine lange Schlange. „Das wird spannend. Es sind viele Nationen aus Europa da“, sagt Dreier noch gefasst. Doch als sich nach einigen Stunden Wartezeit herausstellt, dass auch dieser Flug wieder gestrichen wurde, war ihre Stimmung im Keller. „350 Kilometer Anfahrt wegen nichts und jetzt wieder keine Information“, ist das Paar aus Oberösterreich sauer. Die beiden Flüge, die von Agadir noch am Plan standen, führten nach Basel und Manchester und waren natürlich schon ausgebucht.

Das Außenamt bot an, dass noch Dienstagabend ein Flug von Rabat nach Österreich möglich sei. Doch dorthin konnten es die beiden nicht schaffen. Ziemlich genervt verließen die Urlauber wieder den Airport und fuhren die 350 Kilometer nach Sidi Ifni zurück, um bei einem Freund Unterschlupf zu finden bis sie die Heimreise wirklich antreten können.

„Wir stehen jetzt auf der Krisenliste und warten auf Informationen vom Außenamt“, sagt Dreier.

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