Einschränkung des Autoverkehrs im Stadtzentrum

Das nun beschlossene Aus für Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 bedeutet nicht, dass ab diesem Jahr diese nicht mehr fahren dürfen.

Im Zentrum von Paris soll der Autoverkehr weiter eingeschränkt werden, damit Bewohner und Touristen ungestörter zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sein können. Bis Anfang kommenden Jahres werde im Herzen der französischen Hauptstadt eine verkehrsberuhigte Zone geschaffen, in der der Platz für den Autoverkehr drastisch reduziert werde, kündigte Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Donnerstag an. Auch ein neuer Verkehrskodex wird demnach erarbeitet.

Der Durchgangsverkehr, der die Hälfte des aktuellen Autoaufkommens im Zentrum ausmache, solle von der neuen verkehrsberuhigten Zone verbannt werden, so Hidalgo. Der in Vorbereitung befindliche Verkehrskodex soll für mehr Respekt zwischen Auto- und Radfahrern sowie Fußgängern sorgen. Im Fokus stehe der Schutz der Fußgänger als schwächsten Verkehrsteilnehmern, sagte die Bürgermeisterin.

Am kommenden Sonntag können die Bewohner von Paris zudem darüber abstimmen, ob der Verleih von E-Scootern in der Stadt beibehalten oder abgeschafft wird. Drei Vermieter bieten in Paris rund 15.000 E-Scooter an, mit denen Touristen und Einheimische oft recht unvorsichtig unterwegs sind. Es gibt Unfälle und Chaos auf den Gehsteigen sowie den Ruf nach einem Verbot. Die Lizenz für die Vermieter läuft Ende August aus. Paris betrachte den Ausgang der Bürgerbefragung unabhängig von der Beteiligung als bindend, sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag.

Seit Jahren treibt Hidalgo die Verkehrswende in Paris voran. Uferstraßen an der Seine wurden für Autos gesperrt und für Fußgänger zugänglich. Die Zahl der Radwege wächst, neue Grünflächen werden angelegt und im Stadtgebiet wurde fast überall Tempo 30 eingeführt.

Obwohl der Radverkehr zugenommen hat, stößt die Verkehrswende auch auf Widerstand. Handwerker und Lieferanten etwa klagen, dass sie oft nicht mehr in der Nähe ihrer Kunden parken können. Eine autofeindliche Politik wird Hidalgo etwa von Bewohnern des Umlandes vorgeworfen, das nicht mehr an die Metro angeschlossen ist.

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