Gastgeberin muss nach tödlichem Pilzessen vor Gericht

Nach dem Tod von drei Menschen durch eine Pilzvergiftung bei einem Familienessen in Australien muss sich die Gastgeberin ab Mai in einem Mordprozess vor Gericht verantworten. Der zuständige Richter legte den Termin für den Prozessbeginn in einer Voranhörung am Montag auf den 7. Mai fest. Die Angeklagte, die aus dem Gefängnis zugeschaltet war, trug einen blauen Sträflingsanzug und antwortete nur kurz auf eine Frage zu ihrem Rechtsbeistand.

Der 49-jährigen Erin Patterson wird Mord in drei Fällen sowie Mordversuch zur Last gelegt. Der Fall hatte im vergangenen Jahr in Australien und auch international für großes Aufsehen gesorgt, denn nur die Gastgeberin hatte das Essen unbeschadet überstanden. Drei ihrer Gäste starben, einer überlebte nur knapp. Seit November sitzt sie in Untersuchungshaft.

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Die Hobby-Köchin Patterson hatte am 29. Juli 2023 für ihre Schwiegereltern Don und Gail Patterson sowie den Baptistenpastor Ian Wilkinson und dessen Frau Heather gekocht. Sie servierte ein Filet Wellington, das nach Angaben der Polizei offenbar hochgiftige Pilze enthielt.

Schon nach kurzer Zeit wiesen alle vier Gäste Symptome einer schweren Lebensmittelvergiftung auf. Nur Pastor Wilkinson überlebte, er lag jedoch fast zwei Monate im Krankenhaus.

Die Gerüchteküche fing an zu brodeln, als bekannt wurde, dass die Polizei den hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) als Todesursache vermutet. Dieser wächst in vielen Teilen Australiens und ähnelt essbaren Pilzen. Er enthält jedoch ein starkes Gift, das zu Leber- und Nierenversagen führen kann. Nach Angaben von Experten enthält schon ein einziger Grüner Knollenblätterpilz genug Gift, um einen gesunden Erwachsenen zu töten.

Patterson war mit dem Sohn von Don und Gail Patterson verheiratet, das Paar lebt aber schon seit einiger Zeit getrennt. Nach dem tödlichen Mittagessen hatte sie ihre Unschuld beteuert: Sie habe die Pilze in einem Lebensmittelgeschäft gekauft und keinerlei Grund, ihren Gästen zu schaden.

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