Geiselnehmer in Gefängnis in Russland getötet

Männer bezeichnen sich als Anhänger der Terror-Miliz Islamischer Staat

Eine Geiselnahme von zwei Wärtern in einem Gefängnis im südrussischen Rostow ist laut Behörden durch die Tötung der Geiselnehmer beendet worden.

„Die Kriminellen wurden bei einer Spezialoperation liquidiert und die als Geiseln genommenen Mitarbeiter wurden befreit und nicht verletzt“, teilten die russischen Gefängnisbehörden am Sonntag mit. Die getöteten Geiselnehmer waren demnach Gefängnisinsassen.

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Einige der Täter gehörten der Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) an, wie die staatliche Agentur Tass unter Berufung auf die Behörden berichtete. Der Agentur Interfax zufolge handelte es sich um sechs Geiselnehmer.

Die Angreifer verbarrikadierten sich mit einem Taschenmesser, einem Schlagstock und einer Axt bewaffnet im Gefängnishof und forderten ein Auto, um die Haftanstalt zu verlassen, wie es in den Berichten zudem hieß.

Weiteren russischen Medienberichten zufolge, könnte es sich bei den Geiselnehmern um Männer gehandelt haben, die 2022 verhaftet worden waren, weil ihnen vorgeworfen wurde, ein Attentat auf das Oberste Gericht in Karatschai-Tscherkessien geplant zu haben. Die russische Kaukasusrepublik ist mehrheitlich muslimisch.

In Russland gab es mehrfach Anschläge, für die sich der IS verantwortlich erklärte. Im März wurden bei einem von der Dschihadisten-Miliz beanspruchten Attentat auf eine Konzerthalle bei Moskau mindestens 144 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Mehr als 20 Verdächtige wurden festgenommen, unter ihnen die vier mutmaßlichen Täter, die aus der ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan stammen sollen.

Offiziellen Angaben zufolge haben sich fast 4.500 russische Staatsbürger der IS-Miliz im Irak und Syrien angeschlossen und dort gekämpft. Die meisten stammen demnach aus den russischen Kaukasusrepubliken.

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