Größter Schlag gegen Kokainhandel in Deutschland

Drogen im Milliardenwert bereits im Vorjahr im Hamburger Hafen beschlagnahmt - Nun mehrere Festnahmen

Drogenfahnder haben im Hamburger Hafen die bisher größte Menge Kokain in Deutschland im Wert von mehreren Milliarden Euro sichergestellt. Das teilte die Zentralstelle für Organisierte Kriminalität bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Die riesige Drogenmenge sei bereits im Vorjahr entdeckt worden. Sieben Haftbefehle seien nun vollstreckt worden. Nach Angaben des Justizministeriums im Bundesland Nordrhein-Westfalen handelt es sich um 35 Tonnen Kokain.

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Im Zusammenhang mit dem Fund habe es nach monatelangen Ermittlungen vor ein paar Tagen Durchsuchungen in sieben Bundesländern gegeben: in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Niedersachsen.

In Nordrhein-Westfalen hätten Beamte in Bonn, Köln, Leverkusen, und in Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis zugeschlagen, in Bayern sei es München gewesen, in Hessen Frankfurt. In Brandenburg gab es Durchsuchungen im Landkreis Märkisch-Oderland, in Niedersachsen im Landkreis Heidekreis.

Weitere Einzelheiten über das Ermittlungsverfahren „OP Plexus“ und Ergebnisse der Durchsuchungen wollen die Behörden bei einer Pressekonferenz am Montag in Düsseldorf mitteilen.

Im Hamburger Hafen war in den vergangenen Jahren immer mehr Kokain sichergestellt worden. Besonders spektakulär war ein Fund im Februar 2021: Zollfahnder entdeckten auf einen Schlag mehr als 16 Tonnen Rauschgift in fünf Containern aus Paraguay – nach offiziellen Angaben die größte je in Europa sichergestellte Kokainmenge.

Zum Vergleich: Die gesamte Menge an Kokain, die deutsche Behörden 2019 sicherstellten, belief sich auf gut zehn Tonnen. Insgesamt habe sich die Menge des sichergestellten Rauschgifts zwischen 2018 und 2023 versiebenfacht, hatte das Bundeskriminalamt mitgeteilt.

Immer mehr Kokain kommt in Containern aus Südamerika nach Deutschland. Die Menge des im Hamburger Hafen sichergestellten Kokains habe sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht, hatte der Hamburger Senat im Mai mitgeteilt. Unklar ist bisher, ob der Rekordfund dabei bereits mitgezählt wurde.

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