Fast auf den Tag genau elf Jahre nach einem Zugsunglück mit 80 Todesopfern im Nordwesten Spaniens sind die beiden beschuldigten Männer zu Haftstrafen von jeweils zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Der Lokführer des Unglückszuges sowie der damalige Sicherheitschef der spanischen Bahngesellschaft Adif seien von der Richterin unter anderem der Tötung wegen „grober Fahrlässigkeit“ in 79 Fällen für schuldig befunden worden, teilte das Oberlandesgericht der Region Galicien mit.
Die Staatsanwaltschaft hatte für die beiden Angeklagten vier Jahre Freiheitsentzug gefordert. Der Prozess in Santiago de Compostela war vor einem Jahr ohne Urteilsverkündung zu Ende gegangen. Bei den zehnmonatigen Verhandlungen wurden knapp 700 Zeugen und Experten befragt. Die Anwälte hatten in den Schlussplädoyers die Schuld ihrer Mandanten bestritten und jeweils den anderen Angeklagten für das Unglück verantwortlich gemacht.