Italiens Grappa-König Nonino im Alter von 90 Jahren gestorben

Billigen Gasthauslikör in hochwertiges Produkt verwandelt

Der italienische Grappa-König Benito Nonino ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Der Unternehmer aus Percoto in der Provinz Udine hat den Grappa von einem billigen Gasthauslikör in ein hochwertiges Produkt verwandelt.

Zusammen mit seiner Frau Giannola baute er sein kleines Familienunternehmen zu einem stark exportorientierten Konzern aus. Das Unternehmen wird derzeit von Noninos drei Töchtern Antonella, Cristina und Elisabetta geführt.

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Bis vor einigen Jahrzehnten galt der in den nordöstlichen Regionen Italiens produzierte Grappa als Schnaps der Bauern, mit dem man sich schnell erwärmen konnte. Er war als scharf und wenig aromatisch verschrien. Den Startschuss zum Qualitäts- und Imagewechsel gab die Familie Nonino.

Schon in jungen Jahren begeisterte sich der 1934 geborene Benito Nonino für die Brennerei und stellte 1973 den ersten Grappa „Monovitigno Picolit“ her. Statt sich wie andere traditionelle Brenner der Herstellung billigen Grappas zu widmen, nahmen sich Nonino und seine Frau in den 1970er-Jahren die Cognac-Produktion zum Vorbild, um ihre Methode zu verbessern.

Sie blieben zwar beim traditionellen Produktionsverfahren, verfeinerten jedoch die Destillationskunst. Statt billiger Flaschen wählten sie Ampullen aus mundgeblasenem Muranoglas mit versilberten Korkdeckeln.

Mit der zunehmenden Popularität der Grappa-Marke gründete Benito Nonino den Nonino-Preis, der im Laufe der Jahre mit einer Jury von hohem internationalem Niveau Schriftsteller ausgezeichnet hat, von denen einige später auch den Literatur-Nobelpreis erhalten haben.

Nonino ist zu einem internationalen Unternehmen herangewachsen. 35 Prozent des Jahresumsatzes im Volumen von 17 Mio. Euro werden im Ausland generiert. Der Nonino-Grappa ist auch in China und den USA ein Begriff und will jetzt in Osteuropa reüssieren. Stark ist der Export auch in Richtung Österreich.

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