Kinder dürfen wegen Hitze in Badesachen in die Schule

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Angesichts der derzeitigen Hitzewelle in Argentinien hat eine Schule in Rosario im Norden des Landes eine außergewöhnliche Maßnahme ergriffen: Die jüngeren Kinder dürfen seit Montag in Badesachen zum Unterricht erscheinen, damit sie während der Pause kalt abgebraust werden können. Argentinien stöhnt derzeit unter einer ungewöhnlichen Hitzewelle, immer neue Temperaturrekorde werden gebrochen.

Für die Hauptstadt Buenos Aires ist es inzwischen der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen 1906, aufs ganze Land gesehen ist es der heißeste Sommer seit 1961. Viele Schulen, in denen Klimaanlagen fehlen, kaputt sind oder wegen wiederkehrender Stromprobleme nicht genutzt werden können, haben seit vergangener Woche wegen der Hitze geschlossen. Auch die Schule Francisco Gurruchaga im rund 300 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Rosario hat den älteren Kindern vorerst freigegeben.

Da es bei jüngeren Kindern aber oft ein Betreuungsproblem gibt, wurde für diese laut Medienberichten kurzerhand die Kleiderordnung geändert: Sie dürfen auf Wunsch „in Badesachen und Sandalen“, mit einem Handtuch und Kleidung zum Wechseln in die Schule kommen, wie die Schulleitung in einem Brief an die Eltern erklärte.

„Eine solche Hitze haben wir noch nie erlebt, und die Schule musste darauf reagieren“, sagte die Direktorin Mariana Sánchez der Zeitung „La Capital“. Dem Sender Cadena 3 versicherte sie, dass mit dem Wasser „verantwortungsvoll“ umgegangen werde. Die Betreuerinnen und Betreuer würden die Kinder in kleinen Gruppen mit dem Schlauch abspritzen, um zu verhindern, dass mit dem Wasser „gespielt“ und es verschwendet werde.

Mitten in der spätsommerlichen Hitzewelle fiel zudem in Zehntausenden Haushalten im Großraum Buenos Aires der Strom aus. In der argentinischen Hauptstadt und im Umland waren am Dienstag 75.000 Haushalte ohne Strom, wie der Fernsehsender TN unter Berufung auf die Netzbetreiber berichtete. Am Vortag war die Nachfrage nach Strom auf den Rekordwert von 29.105 Megawatt gestiegen, weil viele Menschen beispielsweise ihre Klimaanlagen einschalteten.

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