Mafia-Ermittlungen gegen über 200 Personen in Italien

Die Staatsanwaltschaften in Palermo und Mailand sowie die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) haben eine kriminelle Organisation aufgedeckt, die mit der Mafia und speziell der Camorra in Verbindung steht und Hunderte Millionen Euro an Mehrwertsteuer hinterzogen haben soll. Ermittlungen laufen gegen 200 Personen, 34 Haftbefehle wurden erlassen, neun Personen wurden unter Hausarrest gestellt, teilten die Ermittler am Donnerstag mit.

Laut der Polizei wurden falsche Rechnungen im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Euro ausgestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen insgesamt 400 Unternehmen wegen Geldwäsche und krimineller Vereinigung mit dem Ziel des Steuerbetrugs. Vielen der Angeklagten werden auch mafiöse Verstrickungen vorgeworfen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen ein grenzüberschreitender Mehrwertsteuerbetrug beim Verkauf von IT-Ausrüstung und die Geldwäsche illegaler Gewinne.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden insgesamt sieben europäische Haftbefehle erlassen und Vermögenswerte von 520 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Polizei führte am Donnerstag 160 Durchsuchungen in 30 italienischen Provinzen durch. Insgesamt wurden Polizeieinsätze in Italien, Spanien, Luxemburg, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Kroatien, Bulgarien, Zypern, den Niederlanden und in Nicht-EU-Ländern wie der Schweiz und den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführt.

Mehrere Immobilien, darunter Ferienanlagen im Gesamtwert von mehr als zehn Millionen Euro in Cefalù bei Palermo, wurden wegen vermuteter Geldwäsche konfisziert. Premierministerin Giorgia Meloni dankte den Ermittlern für ihren Einsatz.

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