Menschliche Aktivitäten setzten Amazonas-Regenwald stark zu

Menschliche Aktivitäten haben innerhalb weniger Jahrzehnte die Ökosysteme im Amazonasgebiet stärker beeinflusst als Millionen Jahre natürlicher Evolution. Zu diesem Schluss kam eine internationale Studie, an der auch ein Freiburger Forscher beteiligt war. Die 19 Wissenschafter aus sieben Ländern schlagen Alarm, wie die Schweizer Universität Freiburg am Freitag mitteilte.

Ihre Studie kam „zu dem beunruhigenden Ergebnis“, dass die vom Menschen verursachten Veränderungen der Ökosysteme des Amazonas mehrere hundert bis tausend Mal schneller ablaufen als die klimatischen und geologischen Prozesse der letzten Millionen Jahre.

Paläobiologe Juan Carrillo der Universität Freiburg trug zu dem Bericht bei, indem er Fossilien aus der Region untersuchte und dabei die enorme Geschwindigkeit der durch menschliche Aktivitäten verursachten Veränderungen feststellte. Das bedeute, dass sich die Ökosysteme und die darin lebenden Pflanzen- und Tierarten sowie die menschlichen Gesellschaften nicht daran anpassen könnten, schlussfolgerte der Forscherinnen und Forscher.

Das stark beschleunigte Tempo der Rodung des Amazonas verwandelt den dichten Wald in eine Landschaft ohne Waldbedeckung. Auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern Amazonas-Regenwald lebten mehr Pflanzenarten als auf dem gesamten europäischen Kontinent, hieß es. „Wenn der Wald verschwindet, werden wir unzählige Arten verlieren, bevor wir sie überhaupt erforscht haben“, erklärte Juan Carrillo.

Ein solcher Wandel habe enorme Auswirkungen auf das Weltklima: Der Amazonas könnte von einer Kohlenstoffsenke zu einer CO2-Quelle werden, warnen die Forschenden. Diese Veränderungen würden nicht nur die Menschen im Amazonasbecken betreffen, sondern auch die Menschen auf anderen Kontinenten.

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