Petition in Italien gegen Laborfleisch

Der Bauernverband Coldiretti hat italienweit mehr als 200.000 Unterschriften für ein Gesetz gesammelt, das die Herstellung, Verwendung und Vermarktung von synthetischen Lebensmitteln in Italien verbieten soll – unter anderem Laborfleisch und -fisch.

In mehreren Ländern werden schon Hühnerfleischstücke bestehend aus Zellen hergestellt, die dem Tier entnommen wurden und aus denen das Gewebe dann in Bioreaktoren gezüchtet wird.

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Inzwischen werden bereits Labor-Burger hergestellt, die aus Muskelzellen einer lebenden Kuh gezüchtet wurden. Dagegen wehrt sich der Präsident von Coldiretti, Vincenzo Gesmundo. Die Petition für das Gesetz gegen Laborfleisch soll Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida übergeben werden.

Auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat die Petition unterzeichnet, berichtete der Bauernverband. „Ziel ist es, ein gefährliches Abdriften zu stoppen, das die Zukunft der nationalen gastronomischen Kultur, die Landschaft und die Weiden sowie die gesamte Lebensmittelkette des ‚Made in Italy‘ gefährdet“, heißt es darin.

„Wir haben eine schwierige Aufgabe vor uns: Man will traditionell hergestellte Lebensmittel durch Laborprodukte ersetzen. Es wird viel über Laborfleisch geredet, schließlich wird es schneller hergestellt, und manche sagen, dass man auf diese Weise keine Tiere tötet, aber ich garantiere, dass, solange ich Minister bin, synthetische Steaks, die im Labor hergestellt wurden, nicht auf den Tellern unserer Kinder landen werden. Ich halte das für eine unnatürliche Form der Produktion“, sagte Landwirtschaftsminister Lollobrigida.

Laborfleisch ist das Ergebnis von Gewebezüchtung mit dem Ziel, im industriellen Maßstab Fleisch zum menschlichen Verzehr synthetisch herzustellen. Damit würden Tiere nicht geschlachtet werden.

Der weltweite Fleischkonsum gilt als ein Treiber des Klimawandels – vor allem wegen des enormen Flächenverbrauchs für die Massentierhaltung und der damit verbundenen Emissionen, unter anderem von Methan. Künstlich erzeugtes Fleisch aus dem Labor, auch In-vitro-Fleisch genannt, soll hier nach Angaben der Befürworter Abhilfe schaffen.

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