Seilbahn-Unglück in Italien: 30 Millionen Euro an Familien

Kabine stürzte am 23. Mai 2021 am Monte Mottarone ab © APA/MIGUEL MEDINA

In der norditalienischen Stadt Verbania ist am Dienstag die Vorverhandlung im Prozess wegen des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore im Jahr 2021 mit 14 Toten fortgesetzt worden. Angeklagt sind sechs Personen, darunter drei Vertreter des Südtiroler Seilbahnbauers Leitner. Die Richterin muss über die Eröffnung des Prozesses entscheiden. Entschädigungen in Höhe von insgesamt 30 Millionen Euro werden an die Familien der Toten ausgeschüttet.

Der Schadenersatz wird vom Südtiroler Seilbahnunternehmen Leitner und Reale Mutua, der Versicherungsgesellschaft der Betreiberfirma der Seilbahn „Ferrovie del Mottarone“ und der Angeklagten gezahlt, berichteten italienische Medien. Der heute neunjährige israelische Bub, der 2021 als einziger das Seilbahnunglück am Berg Mottarone am Lago Maggiore überlebt hat, erhält gemäß definitiver Einigung zwischen den beteiligten Parteien mehr als drei Millionen Euro Schadenersatz. Deshalb zog der Anwalt des Buben seinen Antrag auf Zulassung als Zivilkläger im Strafprozess in Verbania zurück.

Beim Seilbahnunglück am 23. Mai 2021 waren 14 Menschen ums Leben gekommen, darunter der Vater, die Mutter, der Bruder und die Urgroßeltern mütterlicherseits des überlebenden Buben. Das Kind stand monatelang im Mittelpunkt eines erbitterten Sorgerechtsstreits zwischen der väterlichen und der mütterlichen Seite seiner Familie. Das Kind wurde danach seiner Tante väterlicherseits anvertraut.

In Verbania sind im Prozess wegen des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore sechs Personen angeklagt, darunter drei Vertreter der Firma Leitner. Zwischen dem Unternehmen und den 76 Angehörigen der 14 Opfer wurde bereits im Jänner eine Übereinkunft für eine Entschädigung getroffen. Weder Beträge noch Inhalt wurden der Öffentlichkeit bekanntgegeben.

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