Südkorea brachte selbst entwickelte Weltraumrakete ins All

Mit einem Tag Verspätung wegen technischer Pannen ist Südkoreas selbst entwickelte Weltraumrakete „Nuri“ erfolgreich ins All gestartet. Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol lobte den dritten erfolgreichen Start einer „Nuri“ am Donnerstag als „großartige Leistung, die zeigt, dass Südkorea den G7-Weltraummächten beigetreten ist“.

Die dreistufige Trägerrakete mit einer Länge von gut 47 Metern hob um 18.24 Uhr Ortszeit (11.24 MESZ) vom Naro-Weltraumzentrum in der südlichen Küstenregion Südkoreas ab, hinterließ eine riesige weiße Rauchwolke und platzierte planmäßig acht Satelliten im Orbit. Ursprünglich war der Start für Mittwoch geplant gewesen, wurde aber kurz vor der Zündung wegen Computerproblemen um einen Tag verschoben.

Bis 2027 will Südkorea nun noch drei weitere „Nuri“-Trägerraketen ins All schießen. Im vergangenen Juni brachte eine „Nuri“ bereits erfolgreich Testsatelliten in die Umlaufbahn, nachdem bei einem gescheiterten Versuch im Jahr 2021 das Triebwerk der dritten Stufe der Rakete zu früh durchgebrannt war. Die Entwicklung der dreistufigen Rakete hatte rund ein Jahrzehnt gedauert und kostete umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro.

Das Land hat ehrgeizige Pläne für die Weltraumforschung vorgelegt, darunter die Landung von Raumfahrzeugen auf dem Mond bis 2032 und auf dem Mars bis 2045. In Asien haben China, Japan und Indien allesamt fortschrittliche Raumfahrtprogramme. Dem mit Südkorea verfeindeten Nordkorea war es nach eigenen Angaben bereits 2012 gelungen, einen 300 Kilogramm schweren Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen.

Die Bilanz des südkoreanischen Raumfahrtprogramms ist durchwachsen: 2009 und 2010 waren zwei Starts gescheitert, 2010 explodierte eine Rakete zwei Minuten nach dem Start. 2013 gelang ein Raketenstart, allerdings mit einem russischen Triebwerk als erster Antriebsstufe.

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