Tausende Sicherheitskräfte stürmten Gefängnis in Venezuela

11.000 Soldaten und Polizisten stürmten die Haftanstalt Tocorón © APA/AFP/YURI CORTEZ

Mit einem Großeinsatz sind Sicherheitskräfte gegen ein Verbrechersyndikat in einem Gefängnis in Venezuela vorgegangen. 11.000 Soldaten und Polizisten umstellten die Haftanstalt Tocorón rund 140 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas und stürmten das Gefängnis schließlich. „Die Justizvollzugsanstalt steht nun wieder unter der vollständigen Kontrolle des Staates, nachdem wir das Zentrum der Verschwörung zerschlagen haben“, sagte Innenminister Remigio Ceballoss.

In dem Gefängnis seien zahlreiche Waffen und Munition sichergestellt worden. Die Justizvollzugsanstalt von Tocorón mit rund 7.000 Häftlingen gilt als Zentrale des Verbrechersyndikats Tren de Aragua. Die mächtigste Bande Venezuelas ist in Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung, illegalen Bergbau und die Schleusung von Migranten verwickelt. Zuletzt dehnte der Tren de Aragua seine Einflusszone auch auf Kolumbien, Peru und Chile aus.

Das Gefängnis von Tocorón soll de facto von dem Chef der Bande, Héctor Rusthenford Guerrero Flores alias „Niño Guerrero“, geführt worden sein. In dem Gefängnis entdeckten die Sicherheitskräfte Medienberichten zufolge ein Tunnelsystem, Restaurants, Bordelle, eine Diskothek, Lagerräume und sogar einen kleinen Zoo.

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