Trotz leichter Schauer: Waldbrände bleiben „unberechenbar“

Bei den Bränden im Westen Kanadas bleibt die Lage weiterhin angespannt. Es habe zwar Regenschauer gegeben, trotzdem bleibe die Situation „unberechenbar“, berichtete der Sender Global News am Montag (Ortszeit). Derzeit sind in der Provinz Alberta nach Angaben der Behörden 88 Brände aktiv, 25 davon sind außer Kontrolle. Insgesamt seien knapp 383.000 Hektar Land abgebrannt – das entspricht etwa einem Viertel der Fläche Schleswig-Holsteins.

Ungewöhnlich warmes, trockenes Wetter und starker Wind schafften Bedingungen, bei denen Brände sich schnell entzünden und ausbreiten könnten, warnten die Behörden auch am Montag. In den vergangenen Tagen hätten mehr als 29.000 Menschen im Norden und im Zentrum von Alberta ihre Häuser verlassen müssen. Einige der Evakuierungsanordnungen seien nun zwar aufgehoben oder gelockert worden, in vielen Gebieten müssten sich die Menschen aber weiterhin in Alarmbereitschaft halten.

Bei einem Großteil der aktiven Brände sei die Ursache noch nicht geklärt, hieß es. Acht der aktuell aktiven Feuer gingen auf Blitzeinschläge zurück, 14 seien durch Menschen verursacht worden. Am Wochenende hatte die Provinz Alberta angesichts des Ausmaßes des Feuer den Notstand ausgerufen. Die Premierministerin der Provinz, Danielle Smith, kündigte am Montag Finanzhilfen für diejenigen an, die ihre Häuser verlassen mussten.

Seit Jänner gab es Behördenangaben zufolge bereits mehr als 408 Brände. Das sei angesichts dessen, dass der Mai erst begonnen habe, eine außergewöhnlich hohe Zahl an Bränden. Im Jahr 2016 hatte Alberta bereits riesige Brände erlebt, damals wurden mehr als 2.400 Gebäude zerstört. Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden zunehmen werde. In den Prärieprovinzen im Westen des Landes stieg die Durchschnittstemperatur nach Angaben des Amts für Umwelt und Klimawandel Kanada seit Mitte des 20. Jahrhunderts um 1,9 Grad Celsius.

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